Forschungspreis gestiftet: „Bernhard Dräger Award for Advanced Treatment of Acute Respiratory Failure“

von links nach rechts: Dr. Daniel de Backer, Dr. Hermann Heinze, Frank Ralfs

Der mit 15.000 Euro dotierte und von Dräger gestiftete Forschungspreis ging an Dr. Hermann Heinze, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.

Der Preis

Prof. Dr. V. Marco Ranieri, Präsident der ESICM und Dr. Daniel de Backer, Vorsitzender des Forschungskomitees der ESICM, übergaben den Preis gemeinsam mit Frank Ralfs, leitender Produktmanager für Beatmungsgeräte bei Dräger. Mit diesem jährlichen Preis werden Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Intensivmedizin unterstützt, die sich der fortschrittlichen Behandlung akuter respiratorischer Insuffizienz widmen. In diesem Jahr ging es um das Schwerpunktthema: Verbesserung der Beatmungstherapie durch nicht-invasive Überwachung.

Unter dem Titel: „Functional residual capacity guided alveolar recruitment strategy in patients with acute respiratory failure after cardiac surgery”1 erforscht Dr. Heinze im Verlauf des kommenden Jahres, inwieweit die Steuerung sogenannter Rekrutierungs-Manöver2 durch Messung des Lungenvolumens dazu beitragen kann, Beatmung effektiver und schonender zu gestalten. Die bettseitige Messung des Lungenvolumens, der so genannten Funktionellen Residualkapazität (FRC), ist erst seit kurzer Zeit ohne großen Aufwand überhaupt möglich. Durch die Überwachung der FRC sollen die Rekrutierungsmanöver zielgenauer ausgeführt werden. Zum Einsatz kommt dabei auch die elektrische Impedanztomographie (EIT). Sie ermöglicht erstmals eine kontinuierliche, strahlungsfreie und räumliche Darstellung der Lungenbelüftung. Ferner soll durch die Analyse von Entzündungs-Mediatoren im Blut nachgewiesen werden, dass die angewendeten Beatmungsmanöver eine schonende Therapie gewährleisten. Denn: Entzündungsreaktionen in der Lunge und im restlichen Körper sind eine verbreitete Nebenwirkung der Beatmung und möglicherweise eine der Hauptursachen für die hohe Sterblichkeit von Patienten mit akuter respiratorischer Insuffizienz.

Der Preisträger

Der 36-jährige Preisträger Dr. Hermann Heinze arbeitet an der Klinik für Anästhesiologie der Universität zu Lübeck (Leitung Prof. Dr. P. Schmucker). Gemeinsam mit Privatdozent Dr. Wolfgang Eichler wird er das Forschungsprojekt im kommenden Jahr realisieren. Das Wissenschaftskomitee der ESICM wählte dieses Forschungsprojekt aus, weil es „vielversprechende, nicht-invasive Verfahren der Beatmungsüberwachung untersucht, die das Potential haben, einen wichtigen Beitrag zur lungenprotektiven Beatmung zu leisten“, so Daniel de Backer, Vorsitzender des Forschungskomitees der ESICM.

Namensgebung des Preises

Dr. Ing. h.c. Bernhard Dräger (1870 – 1928), Sohn des Firmengründers Heinrich Dräger, ist Namensgeber des Preises. In nur 28 Jahren wurden ihm und seinem Vater neben 261 deutschen und 443 Auslandspatenten auch 912 Mal Gebrauchsmusterschutz gewährt. Bernhard Drägers Credo lautete: „Das Erfinden ist die Tätigkeit der Phantasie, Neues zu gestalten“. Der Wissenschaft widmete sich der Erfinder ebenfalls. 1893 ging er für zwei Gastsemester an die Technische Hochschule in Berlin, um Kinematik, Maschinen-Elementkunde, Werkzeugkunde und Philosophie zu studieren. Sich dem Neuen widmen zu können und zu gestalten, dabei soll dieser Preis die „Erfinder“ von heute unterstützen.

Über Dräger:

Die Drägerwerk AG & Co. KGaA ist ein international führender Konzern der Medizin- und Sicherheitstechnik: Dräger-Produkte schützen, unterstützen und retten Leben. 1889 gegründet, erzielte der Technologiekonzern im Jahre 2007 weltweit einen Umsatz von 1.819,5 Mio. Euro und ein EBIT von 151,9 Mio. Euro. Heute beschäftigt der Lübecker Konzern rund 10.000 Mitarbeiter in mehr als 70 Vertriebs- und Servicegesellschaften weltweit und ist in rund 190 Ländern vertreten. Der Unternehmensbereich Medizintechnik bietet Produkte, Dienstleistungen und integrierte Systemlösungen an. Diese begleiten Patienten von der Notfallmedizin, über den perioperativen Bereich, die Intensiv- oder Perinatalmedizin bis hin zur Heimbeatmung.

1 Die Steuerung der alveolären Rekrutierungsstrategie anhand der funktionellen Residualkapazität bei herzchirurgischen Patienten mit Lungenversagen

2 Es handelt sich hierbei um ein Manöver zum wiedereröffnen zusammengefallenen Lungengewebes

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