Zeppelin wird erstmals für Messflüge eingesetzt
Für die konstruktiven Veränderungen am Luftschiff hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) letzte Woche die notwendigen Mittel bewilligt. Der Zeppelin NT eröffnet den Forschern den Zugang zu Regionen, in denen bislang keine komplexen atmosphärisch-chemischen Messungen durchgeführt werden konnten.
Jülicher Atmosphärenforscher werden im nächsten Sommer in Süddeutschland zwei Wochen lang Messungen zum Transport von Spurengasen in den untersten Schichten der Atmosphäre durchführen. „Ein speziell angepasstes Luftschiff, der Zeppelin NT, ermöglicht uns, erstmals die vertikale Verteilung von Hydroxylradikalen in einer Höhe bis 1000 Meter, der so genannten planetarischen Grenzschicht, zu bestimmen“, erläutert Prof. Dr. Andreas Wahner, Direktor am Jülicher Umweltinstitut. Hydroxylradikale sind das „Waschmittel der Atmosphäre“ und bauen die meisten Luft verschmutzenden Spurengase in der unteren Schicht der Atmosphäre ab.
Mit ihren Analysen wollen die Jülicher Forscher die photochemischen Prozesse in dieser sehr reaktiven und durch starke Spurengasgradienten gekennzeichneten Höhenregion erforschen und Modellvorstellungen experimentell überprüfen. Die Forschungen sind in das Projekt „Transporte und chemische Umsetzungen in konvektiven Systemen“ (TRACKS) eingebunden.
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Das Forschungszentrum Jülich ist mit rund 4 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das größte multidisziplinäre Forschungszentrum in Europa. Seine Themen spiegeln die großen Herausforderungen der Gesellschaft wider: Erhalt von Gesundheit, Umgang mit Information, Schutz der Umwelt sowie Versorgung mit Energie. Langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaft und Technik werden ebenso erarbeitet wie konkrete technologische Anwendungen für die Industrie. Charakteristisch für Jülich ist, dass sich die Forscher zwei zentraler Schlüsselkompetenzen bedienen: der Physik und des wissenschaftlichen Rechnens mit Supercomputern.
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