Jülicher Forscher an Ozon-Bericht beteiligt

Ozonloch über der Antarktis (vom 7. September 2014) Quelle: Public Domain (NASA Ozone Watch)

Seit Entdeckung des Ozonlochs im Jahr 1985 dokumentiert die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in dem alle vier Jahre erscheinenden Bericht, wie sich der Zustand der Ozonschicht verändert hat.

Die Jülicher Stratosphärenforscher Dr. Rolf Müller, Dr. Jens-Uwe Grooß und Institutsleiter Prof. Martin Riese beteiligten sich als Autoren und Gutachter an dem Bericht, der auf einem aufwendigen mehrstufigen Beurteilungsverfahren beruht und in Zusammenarbeit von 300 Wissenschaftlern aus aller Welt entstand.

Die Wissenschaftler vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-7) untersuchen unter anderem, wie sich Ozonschicht und Klimawandel wechselseitig beeinflussen und arbeiten an Modellen, mit denen sich zuverlässige Prognosen darüber aufstellen lassen, wie sich die Ozonschicht in einem sich wandelnden Klima entwickeln wird.

In den Ozon-Bericht flossen auch verschiedene Forschungsergebnisse der Jülicher Klimaforscher ein. So konnten sie unter anderem die Entwicklung des Ozons an den Erdpolen mithilfe von Satellitendaten nachvollziehen.

Vor allem in der Atmosphäre über der Antarktis, in bestimmten Jahren aber auch über der Arktis, ließ sich seit Mitte der 1980er Jahre eine starke Ausdünnung der Ozonschicht feststellen. Neue Daten und Auswertungen wie die der Jülicher Forscher belegen einen rückläufigen Trend der stratosphärischen Ozonzerstörung in bestimmten Atmosphärenschichten, auch wenn das Ozonloch bislang unverändert bestehen bleibt.

Die positive Entwicklung ist ein Erfolg des Montreal-Protokolls von 1987. Durch das Abkommen wurde der Gebrauch von Stoffen wie die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die für den Ozonabbau verantwortlich sind, beinahe vollständig eingedämmt.

Im Gedenken an die Unterzeichnung des Montrealer Protokolls wird auch in diesem Jahr am 16. September der „Internationale Tag für den Schutz der Ozonschicht“ begangen.

Weiterführende Informationen:
Ozon-Bericht 2014 (Vorabdruck): http://ozone.unep.org/Assessment_Panels/SAP/SAP2014_Assessment_for_Decision-Make…
Ozon-Seite der World Meteorological Organization (WMO): http://www.wmo.int/pages/prog/arep/gaw/ozone/index.html
Institut für Energie- und Klimaforschung, Stratosphäre (IEK-7): http://www.fz-juelich.de/iek/iek-7

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Martin Riese, Leitung Institut für Energie- und Klimaforschung, Stratosphäre (IEK-7)
Tel. 02461 61-2065
m.riese@fz-juelich.de

Dr. Rolf Müller, Institut für Energie- und Klimaforschung, Stratosphäre (IEK-7)
Tel. 02461 61-3828
ro.mueller@fz-juelich.de

Dr. Jens-Uwe Grooß, Institut für Energie- und Klimaforschung, Stratosphäre (IEK-7)
Tel. 02461 61-9184
j.-u.grooss@fz-juelich.de

Pressekontakt:
Tobias Schlößer
Tel. 02461 61-4771
t.schloesser@fz-juelich.de

http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2014/14-09-11ozonbe…

Media Contact

Annette Stettien Forschungszentrum Jülich

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik

Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…

Datensammler am Meeresgrund

Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…

Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert

Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…