Lernendes Hörgerät mit schnellem Prozessor
Extrem schnelle, lernende Mikrochips machen neue Hörgeräte von Siemens zu winzigen Wundern am Ohr. Die Oberklassegeräte der Reihe Centra können erstmals auf so genannte Impulsgeräusche reagieren und ihre Intensität abschwächen, wie das Klacken eines Schuhabsatzes oder Gläserklirren. Weitere Innovationen: Die Geräte merken sich die Vorlieben ihrer Träger und errechnen die optimale Lautstärke. Außerdem verhindern sie Rückkopplungen automatisch. Bei Im-Ohr-Geräten schützt eine schalldurchlässige Membran die Schallöffnung vor dem Verstopfen durch Cerumen (Ohrensekret) und verlängert die Lebensdauer. Die Geräte kommen Ende Mai auf den Markt.
Hörgeräte verstärken oft nicht nur Gespräche, sondern auch Störgeräusche. Gespräche am Straßenrand versteht der Träger manchmal kaum, und der Geräuschpegel eines Windhauches gleicht dem eines Sturms.
Mikrochips mit kleinen Prozessoren können in Hörgeräten anhand unterschiedlicher Signalcharakteristika Störgeräusche herausfiltern und abschwächen. Allerdings gab es bisher keinen Algorithmus, der auf impulshafte Geräusche reagiert. Das Rascheln einer Zeitung zum Beispiel ist noch immer ein Störfaktor für den Nutzer. Siemens Audiologische Technik hat einen leistungsstarken Mikrochip entwickelt, der mit einer speziellen Funktion plötzlich auftretende Töne erkennen, berechnen und sie auf ein für den Nutzer erträgliches Maß reduzieren kann. Störende Windgeräusche lassen sich ebenfalls abschwächen. Gleichzeitig reagiert der Chip mit einem Anti-Feedback-System auf Rückkopplungen.
Die Geräte nutzen zudem ein Funksystem, das die Hörgeräte in beiden Ohren optimal und automatisch aufeinander abstimmt. Mit der neuen Funktion DataLearning speichert das Gerät alle Lautstärkeeinstellungen, die der Nutzer am Gerät oder per Fernbedienung vornimmt, errechnet einen optimalen Wert und stellt beide Geräte darauf ein. (IN 2006.04.6)
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