Zeckenbiss und Lyme-Borreliose

Hoch-Zeit für Borrelien-Überträger und Lyme-Borreliose – Die vielen Gesichter einer Infektion

Wenn es richtig warm wird, lauern sie im Unterholz und im Gras auf ihre nächste Blutmahlzeit. Schildzecken sind winzige Vampire und können nichts dafür. Larve, Nymphe und erwachsene Zecke sind die Stadien, die die Spinnentiere im Laufe ihres Lebens durchlaufen. Um das jeweils nächste Entwicklungsstadium zu erreichen, brauchen sie das Blut von Säugern oder Vögeln. Infizieren sie sich beim ersten Saugakt mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi sensu lato, können sie den Erreger an ihr nächstes „Opfer“ weitergeben. Dieses kann eine Lyme-Borreliose entwickeln – die häufigste von Zecken übertragene Infektionskrankheit. Lyme-Borreliose kann die Haut, die Gelenke, das Nervensystem, Augen und Herz betreffen. Der Name der Erkrankung geht zurück auf eine Häufung von entzündlichem Gelenkrheuma (Arthritis) bei Kindern in der amerikanischen Stadt Lyme in den 70-er Jahren.

Wie gefährlich sind Borrelien für den Menschen? Woran erkennt man eine Lyme-Borreliose? Ist Borreliose heilbar – und welche Therapien gibt es? Wie kann man sich vor einer Borreliose-Infektion schützen? Diese und andere Fragen beantwortet Dr. med. Sebastian Schnarr am 12. und 13. Juli jeweils von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr im Experten-Chat des Kompetenznetzes Rheuma. Dr. Schnarr ist Oberarzt an der Abteilung Rheumatologie der Medizinischen Hochschule Hannover und wird ab 1. Oktober als Chefarzt die internistische Rheumaklinik Bad Füssing leiten. Zum Chat eingeladen sind betroffene Patienten und Interessierte ebenso wie Ärzte.

Nicht alle Borrelien-Spezies können auf den Menschen übertragen werden – die Lyme-Borreliose tritt nur dort auf, wo Zecken mit übertragbaren Erregern infiziert sind. Lyme-Borreliose ist in weiten Teilen Nordamerikas, Europas und Asiens dokumentiert. Anders als die ebenfalls von Zecken übertragenen Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kommen Borrelien in ganz Deutschland vor. Das Risiko, nach einem Zeckenstich an Lyme-Borreliose zu erkranken, steigt mit der Dauer des Saugaktes drastisch an. Wird die infizierte Zecke in den ersten 24 Stunden nach Beginn des Saugens richtig und vollständig entfernt, werden Borrelien nur selten übertragen. Aber: Der Saugakt kann bis zu 72 Stunden dauern. Zecken, die sich zum Beispiel in der Leistengegend oder in der Gesäßfalte „verstecken“, werden häufig nicht entdeckt. Sie fallen ab, wenn sie „vollgefressen“ sind – und der Mensch weiß nichts von einer möglichen Infektion.

Weitere Informationen zum Thema „Blutmahlzeiten für das Spinnentier – Wie gefährlich sind Zecken für Menschen?“ finden Sie im Internet unter www.rheumanet.org, Link Kompetenznetz Rheuma, Thema des Monats Juli/August.

Geschäftsstelle Kompetenznetz Rheuma: Dr. Cornelia Rufenach, Luisenstraße 41, 10117 Berlin, Tel.: 030/24 04 84 71, Fax: 030/24 04 84 79, kn.rheuma@dgrh.de

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