Die meisten Patienten ziehen die zytotoxische orale Therapie einer intravenösen Behandlung vor
Studie belegt, dass die üblichen intravenösen Therapien bei Dickdarmkrebs durch das oral zu verabreichende Medikament Xelodaten Patienten ziehen die zytotoxische orale Therapie einer intravenösen Behandlung vor –
Aus einer Studie(1), die jetzt im renommierten Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurde, geht hervor, dass die übliche intravenöse (IV) Behandlungsform von Dickdarmkrebs durch Xeloda (Capacitabin), ein neues orales Medikament, ersetzt und damit den Patienten die Möglichkeit zur Behandlung zu Hause geboten werden kann.
Die Studie beschäftigt sich auch mit dem Vergleich der Wirksamkeit und der Nebenwirkungen der oralen Behandlung mit Xeloda gegenüber der klinisch üblichen Mayo-Therapie (Bolus 5-Flourourazil und Leukovorin oder 5-FU/LV), die intravenös durchgeführt wird. Der Leiter der Studie, Dr. Paulo Hoff, zuvor im M.D. Anderson Cancer Center in Houston, Texas, und derzeit im Albert Einstein Hospital in Sao Paolo, Brasilien, schließt: "Es konnte gezeigt werden, dass Xeloda eine annehmbare Möglichkeit zur Behandlung von fortgeschrittenem Dickdarmkrebs darstellt. Die Patienten sprechen besser auf Xeloda an, das Toxizitätsprofil ist günstig und es hilft den Patienten, dass die Therapie oral und zu Hause durchgeführt werden kann."
In der Studie wurde auch festgestellt, dass Xeloda insgesamt eine "signifikant höhere" Tumoransprechrate erzielt als 5-FU/LV (25% gegenüber 16%). Zudem stimmten die Werte bezüglich des zeitlichen Fortschreitens der Krankheit und der Gesamt-Überlebensrate in beiden Gruppe überein. Die Autoren stellten fest, dass Xeloda weitere "klinisch bedeutsame Vorteile gegenüber 5-FU/LV in Bezug auf die Verträglichkeit" bietet. Das bedeutet beispielsweise:
– Signifikant geringere Häufigkeit von Diarrhöe, Geschwüren im Mund, Übelkeit und Erbrechen sowie Haarausfall; – Signifikant weniger Krankenhausbehandlungen auf Grund von Gegenreaktionen; – Signifikant weniger Neutropenie-Fälle (geringe Anzahl weißer Blutkörper), was ebenfalls signifikant weniger Fälle von neutropenischem Fieber und neutropenischer Sepsis, beides lebensbedrohliche Zustände, zur Folge hat.
Obwohl bei der Behandlung mit Xeloda das Hand-Fuß-Syndrom, ein lokales kutanes Syndrom, von dem die Handflächen und Fußsohlen betroffen sind, häufiger auftrat, musste deswegen doch kein einziger Patient ins Krankenhaus eingeliefert werden. Es genügte, die Behandlung kurzfristig zu unterbrechen beziehungsweise die Dosis (zeitweilig) zu verringern.
"Xeloda stellt die Art der Therapie von Dickdarmkrebs dar, die wir unseren Patienten gerne bieten möchten: Sie ist effektiv, weniger toxisch und kann in häuslicher Umgebung durchgeführt werden", erklärt Dr. Hoff und fügt hinzu, dass die Patienten, die an dem Versuch teilgenommen haben, im Durchschnitt Anfang Sechzig waren und dass ihr Krebs sich überwiegend bereits auf die Leber, die Lymphknoten und/oder die Lungen ausgedehnt hatte. "Diese neue Möglichkeit ist ein gutes Beispiel für die Form der Behandlung, die die Patienten zur Bekämpfung ihrer Krankheit wollen."
Die Versuchsergebnisse wurden durch Daten aus einem identischen Versuch mit 602 Patienten mit Dickdarmkrebs in Europa, Australien, Neuseeland, Taiwan und Israel bestätigt.
Intravenös verabreichte Flouropyrimidine bilden seit mehr als 40 Jahren mit der 5-FU/LV-Standardtherapie die Grundlage der Behandlung von Dickdarmkrebs. Die Entwicklung oraler Flouropyrimide wie beispielsweise Xeloda stellt einen alternativen Behandlungsansatz dar, der auch deswegen so vielversprechend ist, weil er die Möglichkeit bietet, eine größere Menge der krebsabtötenden Substanz 5-FU direkt in den Tumor und weniger in gesundes Gewebe einzubringen. Diese einzigartige Fähigkeit verdankt Xeloda seiner Aktivierung durch ein Enzym, dass in Krebsgeweben in höherer Konzentration vorkommt als in überwiegend gesunden Geweben.
Professor Eric Van Cutsem vom University Hospital Gasthuisberg in Leuven, Belgien, erklärt hierzu: "Neben der erhöhten Anti-Tumor-Aktivität haben wir endlich eine neue
Patientenfreundlichkeit. Aus anderen Studien wissen wir, dass die Patienten die orale Chemotherapie deutlich vorziehen, sofern sie ebenso wirksam wie die i.v.-Alternativen ist, und ist Xeloda ganz sicher."
(1) Hoff, P.; et. al.: Comparison of Oral Capecitabine versus Intravenous 5-Fluorourcil Plus Leucovorin as First-Line Treatment in 605 Patients with Metastatic Colorectal Cancer: Results of a Randomised Phase III Study. In: Journal of Clinical Oncology, April 2001.
- – Die Studie mit der offenen randomisierten Parallelgruppe wurde in 61 Krebszentren durchgeführt: 48 in den Vereinigten Staaten, 9 in Kanada, 2 in Brasilien und 2 in Mexiko;
- – Für die Studie wurden Patienten mit fortgeschrittenem oder metastatischem Dickdarmkrebs ausgewählt, die vorher noch keine Chemotherapie wegen metastatischer Erkrankungen erhalten hatten;
- – Dickdarmkrebs ist die dritthäufigste Todesursache weltweit bei den durch Krebs verursachten Toden. Weltweit werden jährlich 800.000 Neuerkrankungen diagnostiziert;
- – Annähernd 50% aller Patienten mit Dickdarmkrebs entwickeln metastatische Formen der Krankheit, die, wenn sie nicht behandelt werden, zwangsläufig zum Tode führen;
- – Xeloda wurde im Februar 2001 von der Europäischen Kommission als Monotherapie zur Behandlung von metastatischem Dickdarmkrebs zugelassen und ist das erste orale Chemotherapeutikum gegen diese Krankheit, das in allen Ländern der Europäischen Union zugelassen ist;
- – Xeloda ist des Weiteren unter anderem in der Schweiz, Kanada, Australien, Mexiko und Brasilien zur Behandlung von metastatischem Dickdarmkrebs zugelassen;
- – Xeloda ist auch als monotherapeutische Behandlung bei metastatischem Brustkrebs indiziert, wenn die Patientinnen sowohl gegen paclitaxel- als auch anthrazyklinhaltige Chemotherapien resistent sind oder wenn eine weiterführende Anthrazyklin-Therapie nicht angezeigt ist. Xeloda wurde erstmals im April 1998 in den Vereinigten Staaten zugelassen und hat mittlerweile auch für dieses Einsatzgebiet in mehr als 50 Ländern die Marktzulassung.
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