Audi präsentiert sein erstes Brennstoffzellenfahrzeug
Der deutsche Autokonzern Audi hat auf der Hannover-Messe seinen ersten Prototypen eines Brennstoffzellenfahrzeugs vorgestellt. Bei dem A2H2 genannten Fahrzeug auf Basis des Audi A2 haben die Entwickler neben einer effizienten Energieausnutzung Wert auf sportliche Fahrleistungen gelegt. So beschleunigt das etwa 1,4 Tonnen schwere Fahrzeug in rund 10 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde und kann sich damit auch mit leistungsstarken Turbodieselmodellen messen.
Möglich werden die guten Fahrleistungen durch die Kombination einer 66 Kilowatt starken PEM-Brennstoffzelle mit einem 38 Kilowatt starken Nickel-Metallhydrid-Akku. Beide zusammen ergeben eine kurzfristig verfügbare Leistung von knapp 110 Kilowatt (150 PS). Der Elektromotor kann diese Energierate in ein Drehmoment von bis zu 425 Newtonmetern umsetzen – ein Wert, wie ihn sonst 8-Zylinder-Verbrennungsmotoren erreichen. Damit beschleunigt das Fahrzeug in 12,1 Sekunden von 60 auf 120 Kilometer pro Stunde. Die Höchstgeschwindigkeit entspricht mit 175 Kilometer pro Stunde in etwa der des Serienmodells.
Der Akku liefert im Stand die Energie für den Start der Brennstoffzelle. Diese versorgt im Normalbetrieb den Elektromotor mit Strom und lädt mit eventuellen Überschüssen den Akku auf. Beim Beschleunigen wird aus der Batterie zusätzlich Energie gezogen, während die Bremsenergie zum Laden verwendet wird.
Als Treibstoff dient der PEM-Brennstoffzelle gasförmiger Wasserstoff, der in einem dreiteiligen Druckgastank unter dem Kofferraum mitgeführt wird. Das Kofferraumvolumen verringert sich dadurch nur um wenige Liter. Der Tank fasst bei einem Druck von 350 bar 1,8 Kilogramm Wasserstoff, was eine Reichweite von 220 Kilometern ermöglicht.
Mit dem A2H2 will Audi zeigen, dass auch mit einem Brennstoffzellenantrieb sportliche Fahrleistungen möglich sind. Die Kombination von Brennstoffzelleneinheit und Akku ist ein Konzept, wie es bereits mehrere japanische Autokonzerne in ihren Prototypen umgesetzt haben. Wegbereiter sind dabei die Hybridfahrzeuge mit Verbrennungsmotor und Akku, wie sie in Japan bereits seit einigen Jahren verkauft werden und jetzt auch in Europa auf den Markt gekommen sind.
Audi hat sich beim Bau seines Prototypen sowohl beim Brennstoffzellensystem als auch bei den Komponenten auf am Markt erhältliche Bauteile beschränkt und auf spezielle Eigenentwicklungen verzichtet, erläutert Entwickler René von Doorn. Mit einer Serienreife und einer Markteinführung von Brennstoffzellenfahrzeugen rechnet Doorn erst Ende des kommenden Jahrzehnts.
Media Contact
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