An den Lichtblitzen werden wir sie erkennen

An den Lichtblitzen werden wir sie erkennen: So könnte das Motto des Workshops lauten, der am 11. bis 13. Mai etwa 70 Wissenschaftler aus aller Welt nach Gießen führt. Die Experten werden an der Justus-Liebig-Universität Gießen über neuartige Teilchendetektoren diskutieren. Tagungsorte des „Workshop on fast Cherenkov detectors – Photon detection, DIRC design and DAQ“ sind das II. Physikalische Institut, das Hörsaalgebäude und Schloss Rauischholzhausen.

Die Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, sich bei einem informellen Pressegespräch am Montag, 11. Mai 2009, um 13 Uhr unmittelbar vor Beginn des Workshops im II. Physikalischen Institut bei Gastgeber Prof. Dr. Michael Düren über die Ziele der Veranstaltung genauer zu informieren.

Das Prinzip der Detektoren lässt sich etwa folgendermaßen verstehen: Fliegen elektrisch geladene Elementarteilchen mit einer Geschwindigkeit durch eine Glasplatte, die größer als die Geschwindigkeit des Lichtes in der Platte ist, so erzeugen die Teilchen charakteristische Lichtblitze, so genannte Cherenkov-Photonen. Das Phänomen ist ähnlich dem Überschallknall eines Flugzeuges, der bekanntlich immer dann entsteht, wenn das Flugzeug schneller als die Geschwindigkeit des Schalls fliegt. An der Art der Cherenkov-Lichtblitze können die verschiedenen Teilchensorten erkannt, unterschieden und identifiziert werden.

Das Besondere der im Workshop diskutierten neuartigen Teilchendetektoren ist neben ihrer Kompaktheit (sie bestehen im Wesentlichen aus einer zwei Zentimeter dicken Quarzplatte) die Schnelligkeit der Detektoren. Sie erlauben die Messung der Eintreffzeit einzelner Lichtteilchen mit einer Genauigkeit eines Zwanzigstel einer milliardsten Sekunde.

Der neuartige Detektor soll später in das PANDA-Experiment eingebaut werden, welches Teil der geplanten internationalen Forschungseinrichtung FAIR in Darmstadt ist. Am PANDA-Experiment werden Vernichtungsreaktionen von Materie und Antimaterie studiert. Die neue Art dieser Teilchendetektoren ist aber nicht nur für das PANDA-Experiment interessant, sondern ebenso für andere Experimente der Kern-, Hadronen- und Teilchenphysik. Die Entwicklung hat darüberhinaus Parallelen zu ähnlichen Detektoren, die für die Entwicklung neuer und besserer bildgebender Verfahren in der Nuklearmedizin (PET) gebraucht werden.

Finanziert wurde der Workshop durch die Gießener Internationale Graduiertenschule der Hadronenphysik und durch die Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) über das Helmholtz International Center for FAIR.

Termin:
Workshop des II. Physikalischen Instituts
Informelles Pressegespräch am Montag, 11. Mai 2009, um 13 Uhr
im Physikinstitut, Büro von Prof. Michael Düren, Heinrich-Buff-Ring 16,
unmittelbar vor Beginn des Workshops im Hörsaalgebäude (ab 14 Uhr)
Am Dienstag, 12. Mai 2009, findet der Workshop im Schloss Rauischholzhausen, Ebsdorfergrund, statt.
Kontakt:
II. Physikalisches Institut
Prof. Dr. Michael Düren
Heinrich-Buff-Ring 16
35392 Gießen
Telefon: 0641 99-33220
Fax: 0641 99-33229
Email: michael.dueren@uni-giessen.de

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Charlotte Brückner-Ihl idw

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