Deutscher Anteil an EU-Stahlproduktion im Jahr 2001: 28 %
– Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, produzierte die deutsche Stahlindustrie im Jahr 2001 rund 45 Mill. t Rohstahl; das waren gut 28 % der Rohstahlproduktion in der Europäischen Union (EU). Im Jahr 1960 kam mit gut 34 Mill. t noch fast die Hälfte (47 %) der Rohstahlproduktion der damals aus sechs Mitgliedstaaten bestehenden Europäischen Gemeinschaft aus deutschen Hüttenwerken. Die deutsche Stahlproduktion erzielte im Jahr 1974 ihren Spitzenwert mit 53 Mill. t (EU-Anteil: 34 %). Dagegen erreichte die Beschäftigung in der Abgrenzung nach der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl ihren Höhepunkt bereits 1961 mit rund 300 000 Arbeitern und Angestellten (einschließlich Auszubildenden). Seitdem hat sich die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Stahlindustrie kontinuierlich auf rund 76 000 am Jahresende 2001 verringert.
Am 23. Juli 2002 läuft nun der EGKS-Vertrag (auch Montanunion-Vertrag genannt) aus. Mit diesem Vertrag, der am 18. April 1951 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien und den Beneluxstaaten geschlossen wurde und am 23. Juli 1952 in Kraft trat, wurde für die Dauer von 50 Jahren ein gemeinsamer Markt für die Montan-Industrie geschaffen. Aus heutiger Sicht handelte es sich dabei um den ersten wesentlichen Schritt zur heutigen Europäischen Union.
Artikel 47 des EGKS-Vertrags bildete die Grundlage für die ersten harmonisierten europäischen Statistiken schlechthin. Die statistischen Anforderungen wurden für den Stahlsektor in Deutschland von Anfang an überwiegend durch die damalige Außenstelle Düsseldorf des Statistischen Bundesamtes erfüllt. Diese Außenstelle wurde im Jahre 1999 im Zusammenhang mit den Behördenverlagerungen nach dem sogenannten Bonn/Berlin-Gesetz in die heutige Zweigstelle Bonn des Statistischen Bundesamtes überführt, wo heute die Fachstatistik „Eisen und Stahl“ bearbeitet wird.
Nachstehende Tabelle zeigt, wie sich Produktion und Beschäftigung in der Stahlindustrie Deutschlands im europäischen Rahmen seit 1952 entwickelt haben:
Rohstahlproduktion in der EU und in der Bundesrepublik Deutschland
sowie Beschäftigte in der Stahlindustrie Deutschlands seit 1952
Jahr | EU/EGKS 1) | Bundesrepublik Deutschland 2) | ||
Rohstahl- | Rohstahl- | Anteil an der | Beschäftigte | |
1 000 t | % | Anzahl | ||
1952 | 41 568 | 15 806 | 38,0 | 208 662 |
1955 | 52 627 | 21 336 | 40,5 | 218 850 |
1960 | 73 076 | 34 100 | 46,7 | 298 436 |
1961 | 73 244 | 33 458 | 45,7 | 299 230 |
1965 | 85 933 | 36 821 | 42,8 | 250 649 |
1970 | 109 168 | 45 041 | 41,3 | 237 536 |
1974 | 155 539 | 53 232 | 34,2 | 232 037 |
1975 | 125 653 | 40 415 | 32,2 | 221 853 |
1980 | 127 739 | 43 838 | 34,3 | 197 406 |
1985 | 135 529 | 40 497 | 29,9 | 150 833 |
1990 | 136 854 | 38 434 | 28,1 | 125 194 |
1995 | 155 824 | 42 051 | 27,0 | 89 138 |
2000 | 163 163 | 46 378 | 28,4 | 77 311 |
2001 | 158 191 | 44 803 | 28,3 | 76 139 |
1) Gebietsstände der EU:
seit 1952 Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande,
ab 1973 einschl. Dänemark, Irland, Vereinigtes Königreich,
ab 1981 einschl. Griechenland,
ab 1986 einschl. Portugal, Spanien,
ab 1995 einschl. Finnland, Österreich, Schweden.
2) Gebietsstände der Bundesrepublik Deutschland:
ab 1959 einschl. Saarland,
ab 1991 einschl. neue Bundesländer und Berlin (Ost).
3) Rohblöcke und Flüssigstahl für Stahlguss.
4) EGKS-Abgrenzung: Arbeiter und Angestellte (einschl. Auszubildende) der Hochofen-,
Stahl-, und Walzwerke, Stand jeweils Jahresende.
Weitere Auskünfte erteilt:
Telefon: (01888) 644–8505,
E-Mail:
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