Wie sich Wissenschaftssprachen und -kulturen unterscheiden: Deutsch und Italienisch im Vergleich

Wie Studierende lernen, ist in europäischen Ländern sehr verschieden. Während in deutschen Hörsälen beispielsweise der Diskurs, also der interaktive Austausch, eine wichtige Rolle spielt, setzen italienische Hochschulen hauptsächlich auf den reproduktiven Wissensausbau über Vorlesungen und Vorträge.

Worin die Unterschiede bestehen und welche Wechselwirkungen es zwischen Wissenschaftssprache und -kultur gibt, möchte Prof. Dr. Angelika Redder von der Universität Hamburg in einem deutsch-italienischen Gemeinschaftsprojekt untersuchen. Die VolkswagenStiftung unterstützt das Vorhaben im Rahmen ihrer Förderinitiative „Deutsch plus – Wissenschaft ist mehrsprachig“ mit rund 540.000 Euro.

Ziel des Projekts „Linguistische Profilierung einer europäischen Wissenschaftsbildung“ ist es, einen Beitrag zur vergleichenden Erforschung der wissensvermittelnden Hochschulkommunikation zu leisten. In den nächsten drei Jahren werden Linguisten der Universitäten Hamburg, Chemnitz, Bergamo und Modena die Wissenschaftssprachen von Lehrveranstaltungen an deutschen und italienischen Hochschulen mittels Ton- und Videoaufzeichnungen, Beobachtungen, Interviews und Befragungen analysieren.

Die zu erwartenden Erkenntnisse sind vor dem Hintergrund der Bolognareform und der Neuordnung des europäischen Hochschulraums hoch aktuell und praxisrelevant: Die Linguisten erhoffen sich Interventions- und Unterstützungsmaßnahmen für die wissenschaftliche Lehre unter den veränderten Bedingungen von Mehrsprachigkeit und Multikulturalität an wissenschaftlichen Einrichtungen in Europa.

Informationen zur Tagung
Im Rahmen der Förderinitiative „Deutsch plus – Wissenschaft ist mehr-sprachig“ werden auch Veranstaltungen gefördert, die das Thema Wissenschaftssprache Deutsch voranbringen. Zu „Deutsch in der Wissenschaft“ findet am 10. und 11. Januar 2011 eine Tagung in der Akademie für politische Bildung in Tutzing statt. Ziel ist es, die Rolle des Deutschen als Wissenschaftssprache in den unterschiedlichen Disziplinen zu diskutieren und sie auch als Anliegen der Sprachpolitik voranzubringen. Den Eröffnungsvortrag „Sprache. Und Politik“ hält Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert.
Kontakt VolkswagenStiftung
Kommunikation
Jens Rehländer
Telefon: 0511 8381 380
E-Mail: rehlaender@volkswagenstiftung.de
Förderinitiative
Dr. Thomas Brunotte
Telefon: 0511 8381 297
E-Mail: brunotte@volkswagenstiftung.de
Weitere Auskünfte und Kontakt
Universität Hamburg
Institut für Germanistik I
Prof. Dr. Angelika Redder
Telefon: 040 42838 2727
E-Mail: angelika.redder@uni-hamburg.de
Die Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20101122

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Jens Rehländer idw

Weitere Informationen:

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