Lesbische Mütter so gut wie heterosexuelle Paare
Qualität der Beziehung zu den Eltern viel wichtiger
Teenager, die von lesbischen Müttern aufgezogen werden, zeigen keine Entwicklungsunterschiede im Vergleich zu jenen, die von heterosexuellen Paaren erzogen wurden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität von Virginia in Charlottesville. Frühere Forschungsarbeiten hatten sich eher auf jüngere Kinder konzentriert und keine signifikanten Disparitäten zwischen gleichgeschlechtlichen und heterosexuellen Familien gefunden. Aber es gab wenige Studien mit Erwachsenen, von denen die Forscher annehmen, dass sie bewusster oder sensibler auf Diskriminierungen ihrer Familien reagieren. Wieder andere Studien beschäftigten sich damit, ob die Sexualität eines Teens von der seiner Eltern beeinflusst wird.
Der Soziologe Stephen Russell und seine Kollegen Charlotte Patterson und Jennifer Wainright analysierten die Interviews mit 12.000 US-Teenagern und ihren Familien. Sie fanden 44 Jugendliche, die von zwei Frauen in einer „ehe-ähnlichen“ Beziehung aufgezogen wurden. Nur sechs der jungen Menschen gaben an, mit zwei schwulen Männern zu leben, daher wurden männliche Familien gleichen Geschlechts von der Studie ausgenommen. Jeder Teenager bekam ein Gegenstück aus einer heterosexuellen Familie mit demselben Geschlecht, Alter, Rassenzugehörigkeit und Familieneinkommen, neben anderen Faktoren.
Die Forscher fanden keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich Depressionen, Angst, Selbstwertgefühl und Schulnoten. Genau der gleiche Anteil beider Gruppen gab an, schon Sex gehabt zu haben (34 Prozent). Während eine frühere Studie zu dem Ergebnis gekommen war, dass Kinder homosexueller Eltern ebenfalls geneigter waren, eine gleichgeschlechtliche Beziehung einzugehen, konnte die aktuelle Studie einen derartigen Zusammenhang nicht bestätigen, weil überhaupt nur sehr wenige Teenager sexuellen Erfahrungen mit gleichgeschlechtlichen Partnern gemacht hatten. Der wichtigste Faktor für das Wohlergehen eines Teenagers war sein Verhältnis zu den Eltern, unabhängig vom Familientyp. „Was wirklich wichtig ist, ist die Qualität der Beziehung“, so Russell. Mit diesen Ergebnissen wollen die Forscher Begrenzungen des Sorge- und Besuchsrecht für lesbische Mütter entgegenwirken und bestätigen, dass lesbische und schwule Erwachsene genauso gute Adoptiv- oder Pflegeeltern sind.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.virginia.edu/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Die Sonne im Blick
Zerfall von nackten Thallium-205-Ionen enthüllt Geschichte über Millionen von Jahren. Die Sonne, der lebenserhaltende Motor der Erde, erzeugt ihre gewaltige Energie durch den Prozess der Kernfusion. Gleichzeitig setzt sie dabei…
Durchbruch für 5G und 6G
Fraunhofer HHI und Partner präsentieren weltweit ersten Open-Source-5G-FR2-MIMO-Demonstrator. Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) und seine Partner Allbesmart, National Instruments (NI) und TMYTEK haben den weltweit ersten Open-Source 5G FR2 MIMO Demonstrator…
Neue Brennstofftechnologien für Fusionskraftwerke
Forschende des KIT und Partner entwickeln ersten Brennstoffkreislauf für Stellaratoren. Durch fast grenzenlose Energieerzeugung könnte die Kernfusion viele Versorgungsprobleme lösen. Doch die technische Umsetzung ist komplex und für den praktischen…