Web 2.0 verändert die Firmenkommunikation

Allen kritischen Stimmen zum Trotz behaupten sich Web 2.0-Portale im Markt. Daneben setzen immer mehr Unternehmen Web 2.0-Anwendungen für das firmeneigene Wissensmanagement oder zur Verbesserung der internen Prozesse ein. Wie Unternehmen das Web 2.0 für die Kommunikation nach innen und außen nutzen, zeigt der Web 2.0-Kongress der IIR Deutschland GmbH am 16. und 17. April 2008 in den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden.

Marketing 2.0: Was bringen Google, MySpace und Co.?

Communities und die Interaktion mit, aber auch zwischen den Kunden werden das Marketing in den kommenden Jahren bestimmen. Zu diesem Ergebnis kommt das Brand Science Institute in seiner Studie „Marketingtrends 2007“. Neben eigenen Unternehmensportalen und Blogs werden zunehmend auch soziale Webseiten wie MySpace, studiVZ und Xing als Werbeplattformen interessant – nicht zuletzt, da die Mitglieder solcher Seiten Datenspuren und Informationen über sich und ihre Vorlieben hinterlassen.

Nach einer Studie des britischen Internet-Dienstleisters Hitwise könnten die Social Networks-Betreiber sogar bald den großen Suchmaschinen wie Google oder Yahoo weitere Marktanteile abnehmen. Schon heute leiteten die Social Networks 7,7 Prozent des gesamten Internetverkehrs an andere Websites weiter und seien damit der zweitgrößte Traffic-Lieferant nach den Suchmaschinen. (Internet World Business 17.01.2008)

MySpace

MySpace ist nach eigenen Angaben mit weltweit 200 Millionen Mitgliedern die größte Community. Erst im September ist Joel Berger angetreten, um als neuer Deutschlandchef die Reichweite von MySpace.de auszudehnen und die Werbeumsätze zu steigern. „Mein Ziel: MySpace zur Nr. 1 aller Websites in Deutschland zu machen“, so Berger in einer Presseerklärung vom 21. September 2007. Auf dem Web 2.0-Kongress wird er erläutern, was er bisher für sein Unternehmen erreicht hat und wie erfolgreich sich einzelne Marken auf MySpace präsentieren. Zudem wird er kritisch beleuchten, ob sich Social Networking als nachhaltiger Trend behaupten wird.

Google

Google dominiert den Markt der Internetsuche: Weltweit hält das Unternehmen einen Marktanteil von 60 Prozent – gefolgt von Yahoo mit 14 Prozent und Microsoft mit vier Prozent. (Handelsblatt, 4.11.2007) Allein im dritten Quartal des Jahres 2007 verdiente der Konzern 1,07 Milliarden Dollar. (Manager-Magazin.de, 19.10.2007) Doch arbeiten bereits andere Anbieter an neuen Suchmaschinen. Erst Anfang Januar ist die Suchmaschine Wikia Search an den Start gegangen. Über die optimale Traffic-Strategie mit Google und Erfolgsfaktoren im Onlinegeschäft spricht Patrick Warnking, Head of Media & Entertainment von Google Deutschland.

StudiVZ

Mit 4,7 Millionen Mitgliedern und 153 Millionen Visits zählt StudiVZ zu den derzeit am stärksten genutzten deutschen Online-Netzwerken. Für Proteste sorgte das Portal Ende 2007 mit der Ankündigung, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zu ändern. Die Mitglieder müssen nun der Weitergabe ihrer Daten zustimmen. Dazu der CEO Marcus Riecke: „StudiVZ verkauft keine Nutzerdaten seiner Mitglieder an Dritte. Dies wird sich auch durch die Einführung der neuen AGB und Datenschutzregelungen nicht ändern.“ StudiVZ würde lediglich Targeting, also auf Zielgruppen abgestimmte Werbung einführen, wie es auf den meisten führenden werbefinanzierten Websites bereits zum Standard gehöre. Werbetreibende, so Riecke, könnten in Zukunft Merkmale auswählen wie Alter, Geschlecht, Wohnort, Universitätsstandort sowie Studienfachrichtung und ihre Werbung auf StudiVZ mithilfe dieser Kriterien steuern. Auf dem Web 2.0-Kongress spricht der CTO des Portals, Dennis Bemmann, über den Aufbau des sozialen Netzwerks.

Wegbereiter Amazon

Amazon.com wird oft angeführt als einer der Wegbereiter des Web 2.0: Mit seiner Idee, die Kunden Produktempfehlungen schreiben zu lassen, zählte der Onlinebuchhändler zu den Ersten, die nutzergenerierte Inhalte ermöglichten. Der CTO von Amazon, Dr. Werner Vogels, ist davon überzeugt, dass das „One-size-fits-all"-Paradigma ausgedient habe. Wie er im Herbst 2007 in einem Gastbeitrag an der Universität Wien erklärte, sei bei Amazon.com längst eine Vielzahl von Systemen im Einsatz, wobei jedes einzelne für spezielle Aufgaben optimiert worden sei. Auf dem Web 2.0-Kongress erläutert der Experte Web Scale Computing und On-Demand-Ressourcenmanagement.

Enterprise 2.0 – wie Firmen Web 2.0 für den internen Informationsfluss und das Wissensmanagement nutzen

Neben dem Marketing sind auch die Mitarbeiterkommunikation und die Unternehmens-IT von den neuen Tendenzen im Internet betroffen: Wie die Computerwoche berichtet, würden sich Firmen künftig von den bisher statischen Sites mit wenigen Möglichkeiten der Benutzerinteraktion verabschieden und zunehmend offene und kommunikative Anwendungen implementieren. Schon heute erwarteten manche Angestellte an ihren Arbeits-PCs ähnliche Gestaltungsfreiheiten und Anwendungen, wie sie sie vom öffentlichen Internet kennen. (Computerwoche, 19.12.2007) Laut dem Report „Web 2.0 in Unternehmen“ des Analyse- und Beratungshauses Berlecon seien aber immer noch viele Unternehmen zurückhaltend beim Einsatz von Web 2.0-Anwendungen.

Über ein firmeninternes Wiki ermöglicht zum Beispiel die Fraport AG ihren Mitarbeitern, Wissen über das Unternehmen und über das Thema Luftverkehr zu sammeln und auszutauschen. Mehr als 300 Nutzer haben sich seit dem Start im Jahr 2007 als Autoren angemeldet und seither gemeinsam über 1 000 Artikel geschrieben. Helmut Sins von Fraport wird das Skywiki anhand einer Live-Demonstration vorstellen und die optimale Vorgehensweise bei der Einführung eines Wikis erläutern.

Auch in der Automobilbranche hat das Web 2.0 Einzug gehalten: Vor drei Monaten startete Daimler seinen ersten Unternehmensblog. Der Autokonzern reagiere damit auf das große Interesse an seinen Produkten, wie Uwe Knaus, der Leiter des Blogs, gegenüber dem Handelsblatt feststellte: „Auf unserem Blog bekommt Daimler ein Gesicht." In den ersten drei Wochen habe der Daimler-Blog mehr als 60 000 Seitenabrufe gezählt, „obwohl wir keine Werbetrommel gerührt haben." (Handelsblatt 16.11.07) Knaus wird auf dem Web 2.0-Kongress über das Ziel des Blogs, die Prozesse, die Resonanz und die Erfahrungen berichten.

Auch Siemens, Sixt und SAP werden darüber sprechen, wie sie Web 2.0-Anwendungen in ihrer Kommunikation verankert haben.

Weitere Informationen sind abrufbar im Internet unter:
www.konferenz.de/web2.0-kongress-inno

Kontakt:
Romy König
Pressestelle
IIR Deutschland GmbH – ein Unternehmen der Informa Group
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60327 Frankfurt am Main
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