122. Versammlung der GDNÄ: Kosmos – Erde – Leben


Vom 21. bis 24. September 2002 findet in Halle/Saale die 122. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte statt. Im Jahr der Geowissenschaften will die älteste wissenschaftliche Vereinigung dieser Art eine Brücke zu den bisherigen Wissenschaftsjahren, dem Jahr der Physik 2000 und dem Jahr der Lebenswissenschaften 2001, schlagen. Die Veranstaltung steht unter dem Generalthema „Kosmos – Erde – Leben“.

122. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ)
Bahnbrechende Entdeckungen in den Kosmoswissenschaften, ein völlig neues Verständnis des Planeten Erde in den Geowissenschaften und neueste Forschungsergebnisse aus Physik, Chemie und den Lebenswissenschaften erlauben es erstmals, ein konsistentes Bild von der frühen Geschichte des Universums über die Evolution von Kosmos, Erde und Leben bis hin zur Zukunft unseres Planeten und des Weltalls zu entwerfen. Zentrales Anliegen der 122. Versammlung der GDNÄ ist es deshalb, in einer Zusammenschau des derzeitigen Kenntnisstandes unsere heutige Weltsicht zu skizzieren. Zu den Fragen, auf die exzellente Wissenschaftler eine Antwort geben wollen, gehören dabei u.a.: Sind wir allein im All, ist unser Planet einzigartig, woher kommen wir und wohin gehen wir? Um diese Thematik zusammenhängend abhandeln zu können, geht die GDNÄ einen neuen Weg, indem sie auf die traditionelle Gliederung in fachbezogene Sektionssitzungen verzichtet und die Titelthemen in ihrer Reihenfolge zum Roten Faden der Veranstaltung macht.

Einen Einblick in ferne Welten und die Vorgänge im Kosmos liefern Beiträge über die Entstehung und Entwicklung von Galaxien, die Entdeckung von Planeten um nahe Sterne, die Chemie in der Gasphase und die Beschaffenheit der Urmaterie unseres Sonnensystems. Das „System Erde“, seine Funktionsweise und seine Wechselwirkung mit der Außenwelt stehen im Mittelpunkt eines zweiten Themenblocks. Der Einsatz moderner Technologien hat den Nachweis erbracht, dass wir auf einem dynamischen Planeten leben, der durch großräumige Konvektionsprozesse in seinem Inneren und vielfältige Einwirkungen von außen einem ständigen Wandel unterliegt. Abbild der Dynamik des Erdinneren sind das Gravitationsfeld und das Magnetfeld, deren Eigenschaften und Bedeutung für das System Erde aufgezeigt werden.

Diese physikalischen Phänomene, komplexe Umlagerungen von Energie und Materie auf ganz unterschiedlichen räumlich-zeitlichen Skalen und viele weitere Besonderheiten bilden die Voraussetzung für die Entstehung und Entwicklung von Leben auf unserem Planeten. Mit Vorträgen über methanogene Archea, das Vorkommen von Organismen unter extremen Bedingungen, die Rolle der Biosphäre im Wandel der Erde und Katastrophen in der Evolution durch Einschläge von Asteroiden und Kometen wird diese Thematik beleuchtet.

Ein weiterer Vortragsblock befasst sich mit Stammzellen und Tissue-Engineering, der Nanowelt und dem Kampf gegen Infektionskrankheiten. Schließlich soll mit der Frage nach der Zukunft von Gehirn und Geist, unseres Planeten selbst und des Universums insgesamt auf der Grundlage unseres heutigen Weltbildes ein Blick nach vorn gewagt werden. Abgerundet wird das thematische Spektrum – wie immer – durch Beiträge zu besonders aktuellen Forschungsfeldern, wie Biomineralisation, medizinische Navigation und Robotik sowie hochbelastbare neue anorganische Werkstoffe, bei denen die Frage gestellt wird, wie beständig das Feste ist.

Die 122. Versammlung der GDNÄ wird in enger Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die 2002 ihr 500-jähriges Bestehen feiert, und der ältesten Akademie Deutschlands, der Leopoldina, die 350 Jahre alt wird, durchgeführt. Im Rahmen eines gemeinsam mit der Leopoldina veranstalteten Symposiums soll ein ganzer Nachmittag dem Thema „Wissenschaft und Macht“ gewidmet werden, in dem unter prominenter Leitung der Frage nachgegangen wird, welchen Einfluss wissenschaftliche Entwicklungen auf die Gesellschaft haben, und umgekehrt, wie der gesellschaftliche und insbesondere politische Einfluss auf die Wissenschaft ist.

Traditioneller Bestandteil der Versammlungen der GDNÄ sind Mittagssymposien. Diese befassen sich in Halle u.a. mit Themen wie: Forschung aktuell, Allgemeinbildung durch naturwissenschaftlichen Unterricht und Bergbau-Folgelandschaften. Erstmals werden junge Wissenschaftler ein eigenes Mittagssymposium gestalten und dabei die Frage erörtern, ob Fachwissenschaft und Wissenschaftstheorie eine Paarung wie Feuer und Wasser darstellen. Das Thema „Aggressionen“ steht im Mittelpunkt eines weiteren Mittagssymposiums.

Die 122. Versammlung der GDNÄ ist eingebettet in eine Großveranstaltung in Halle zum Jahr der Geowissenschaften, die mit vielfältigen Vortragsaktivitäten, Ausstellungen und Exkursionen auf die lange geowissenschaftliche Forschungstradition dieser Region hinweisen und aktuelle geowissenschaftliche Fragestellungen und Probleme thematisieren will.

Weitere Informationen über den Ablauf der Tagung und die Namen der durchweg sehr renommierten Referenten entnehmen Sie bitte dem beiliegendem vorläufigen Programm. Die Einladungen zur Versammlung werden mit dem detaillierten Programm im Mai an die Journalisten verschickt. Es ist dann auch im Internet  zu finden. Journalisten und Redaktionen, die über die Hallenser Tagung berichten möchten, können sich für weitere Informationen an die GDNÄ-Pressereferentin, Frau Cordula Tegen, Telefon 0228/ 3081823, Telefax 0228/ 30818-40, E-Mail cordula.tegen@helmholtz.de, wenden.

Zur 122. GDNÄ-Versammlung wird es in Halle voraussichtlich zwei Pressekonferenzen geben, an denen neben dem Vorsitzenden der 122. Versammlung, Prof. Dr. Rolf Emmermann, auch Gruppenvorsitzende und Referenten der GDNÄ-Versammlung teilnehmen werden. Die erste Pressekonferenz wird etwa eine Woche vor der Versammlung stattfinden und dient der Vorbereitung, die zweite – während der Versammlung – bietet Informationen für die direkte Berichterstattung.

Media Contact

Dipl.Journ. Cordula Tegen idw

Weitere Informationen:

http://www.gdnae.de

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