Experten untersuchen Viren als Auslöser psychischer Erkrankungen
Pressekonferenz am Freitag, 9. März, 13.15 Uhr
Schloss Reisensburg bei Günzburg, Wissenschaftszentrum der Universität Ulm
Rund 60 Experten aus Nordamerika und Europa kommen beim neunten Expertentreffen für Psycho- und Neuroimmunologen, Psychiater und Neurologen von Donnerstag, 8. März bis Sonntag 11. März, auf Schloss Reisensburg bei Günzburg/Ulm (Bayern) zusammen, um interdisziplinär Forschungsergebnisse zu diskutieren. Die Veranstaltung der „World Psychiatric Association“ gilt als das wichtigste Expertentreffen dieses Jahres für Psycho- und Neuroimmunologen.
Vorgestellt werden neueste Forschungsprojekte und Forschungsergebnisse in der Immunforschung, die sich mit dem Zusammenhang von Virenerkrankungen und psychischen Erkrankungen befassen. Die Veranstaltung wird unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Deutschen Gesellschaft für Biologische Psychiatrie, dem Unternehmen Lilly sowie dem Bezirkskrankenhaus Günzburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm.
„Dass Viren und Bakterien auch Auslöser von psychischen Erkrankungen sein können, wird erst seit wenigen Jahren intensiv erforscht“, betont Professor Karl Bechter, Chefarzt am Bezirkskrankenhaus Günzburg, der Initiator des Expertentreffens ist. Bechter selbst ist in diesem Bereich eine international anerkannte Kapazität, für seine Erforschung des „Borna Disease Virus“, der bei Menschen zu einer psychischen Erkrankung führen kann, wurde er mehrfach mit Wissenschaftspreisen ausgezeichnet.
Die Anzahl der Wissenschaftler, die sich weltweit mit diesem Fachgebiet beschäftigen, nimmt zwar stetig zu, ist aber noch überschaubar. Die führenden Experten treffen sich nun zum Austausch jüngster Forschungsergebnisse auf Schloss Reisensburg, dem Wissenschaftszentrum der Universität Ulm. Unter anderem stehen genetische Prozesse bei affektiven und schizophrenen Spektrumpsychosen sowie deren Interaktion mit Umweltfaktoren im Fokus. Derzeit werden in der internationalen Wissenschaft eine ganze Reihe von Erregern in Zusammenhang mit der Auslösung von Depressionen oder anderen Psychosen untersucht: Influenzaviren, HIV-Viren, Chlamydien, Toxoplasmen, Streptokokken, das Borna Disease Virus, Herpes-Viren, Borrelien und andere. Die Ergebnisse dieser Forschungsprojekte werden ebenso wie die vielfältigen Ergebnisse aus der Immunforschung präsentiert. Ein wichtiges Thema sind dabei auch Autoimmunvorgänge. Der Zusammenhang zwischen Infektionen, die oft lebenslang bestehen bleiben, und der Entwicklung von Autoimmunität findet beim Expertentreffen ebenso besondere Beachtung wie Ergebnisse aus neuen Therapieansätzen.
Am Freitag, 9. März, 13.15 Uhr, findet während des Expertentreffens eine Pressekonferenz auf Schloss Reisensburg statt. Weitere Information, auch zur Anmeldung, gibt es bei Professor Karl Bechter.
Bezirkskrankenhaus Günzburg
Abteilung II der Universität Ulm
Professor Karl Bechter
Ludwig-Heilmeyer-Strasse 2
89312 Günzburg
Telefon: 08221/96-2540
Telefax: 08221/96-2736
Mail: karl.bechter@bkh-guenzburg.de
Herausgegeben von:
Petra Schultze
Universitätsklinikum Ulm
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Einstein-Allee 29
89081 Ulm
Tel: 0731 – 500 43025
Fax: 0731 – 500 43026
E-Mail: petra.schultze@uniklinik-ulm.de
in Zusammenarbeit mit:
Birgit Böllinger
Bezirk Schwaben
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hafnerberg 10
86152 Augsburg
Tel: 0821 – 3101-241
Fax 0821 – 3101-289
E-Mail: birgit.boellinger@bezirk-schwaben.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uniklinik-ulm.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
Neueste Beiträge
Rekordeffizienz – Tandem-Solarzellen aus Perowskit und organischem Material
Den Wirkungsgrad von Solarzellen zu verbessern, um von fossilen Energiequellen unabhängig zu werden, ist ein wesentliches Ziel der Solarzellenforschung. Ein Team um den Physiker Dr. Felix Lang von der Universität…
Ultraschnelle Dissoziation von Molekülen an BESSY II analysiert
Ein internationales Team hat an BESSY II erstmals beobachtet, wie schwere Moleküle (Bromchlormethan) in kleinere Fragmente zerfallen, wenn sie Röntgenlicht absorbieren. Mit einer neu entwickelten Analysemethode gelang es ihnen, die…
Wie schnell werden Kunststoffe in der Umwelt abgebaut?
Reinhart-Koselleck-Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft für den Konstanzer Chemiker Stefan Mecking. Wenn Kunststoffe in die Natur gelangen, werden sie dann biologisch abgebaut? Und falls ja, wie lange dauert das? Welche Faktoren…