PTB lädt zu Tagung über Energy Harvesting

Energie ist überall. Doch ein großer Teil der Energie, die uns im Alltag umgibt, geht verloren, weil sie in nicht weiter genutzte Formen umgewandelt wird – zum Beispiel in Wärme oder Bewegung.

Aber auch diese Energie kann „geerntet“ werden. Man spricht dabei von „Energy Harvesting“. Beispiele sind Armbanduhren, die ihre Kraft aus den Handbewegungen des Trägers ziehen, oder Bodenplatten, die aus den Tritten der Fußgänger Strom für die Straßenbeleuchtung gewinnen.

„Energy Harvesting“ ist eine Zukunftstechnologie. Doch für weitere technologische Fortschritte auf diesem Gebiet bedarf es bindender Messstandards in der Industrie. Nur so kann ein verlässlicher Markt entstehen – ohne unhaltbare Versprechungen, die das Vertrauen in die Technologie erschüttern könnten. „Der Mangel an genauen und standardisierten Messungen beim Energy Harvesting behindert die Entwicklung und Marktakzeptanz dieser Technik und damit die Bestrebungen, verschwendete Energie in der Industrie und bei kommerziellen Produkten künftig effizient zu nutzen“, sagt Dr. Ernst Lenz von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB).

Solche Standards zu definieren, ist eines der Ziele von „Metrology for Energy Harvesting“, ein gemeinsames EU-Projekt der PTB, des britischen National Physical Laboratory (NPL) und weiterer führender europäischer Metrologie-Institute. In den vergangenen drei Jahren haben die Projektpartner die notwendigen Messinstrumente und -methoden entwickelt, um die europäische Industrie bei der Anwendung und Weiterentwicklung von Energy Harvesting-Technologien zu unterstützen.

Im August versammeln sich die Partner des Projekts, um ihre Ergebnisse erstmals in Gesprächen und auf Workshops öffentlich zu präsentieren. Teilnehmer der Tagung erhalten detaillierte Einführungen in eine Reihe neuer Werkzeuge und bewährter Methoden zur Leistungsmessung von Energy Harvesting. Konkret gehören dazu Technologien aus den Bereichen des piezoelektrischen, thermoelektrischen, elektrostatischen und magnetostriktiven Energy Harvesting. Darüber hinaus können Teilnehmer ihre Einschätzungen zu den zukünftigen Ansprüchen an die Metrologie auf diesem Gebiet einbringen und zu den besten Wegen, dem Energy Harvesting zu wirtschaftlichem Erfolg zu verhelfen.

Zusätzlich können die Teilnehmer neben dem Industrietreffen auch einen der beiden Workshops besuchen. Dabei werden führende Experten detaillierte Einblicke in elektromechanische (inklusive piezoelektrische) und thermoelektrische Technologien und ihre Anwendung geben. Lenz: „Wir sind davon überzeugt, dass die Ergebnisse unseres Projekts es der Industrie und dem Verbraucher letztlich ermöglichen werden, die verschiedenen Energy Harvesting-Technologien direkt zu vergleichen. Das dadurch entstehende Vertrauen in den Markt wird Investitionen begünstigen, später einmal Kosten senken, die Energieeffizienz verbessern und damit die Nachhaltigkeit stärken.“

Programm

Mittwoch, 28. August (Abend): Empfang für Teilnehmer – Getränke & Buffet

Donnerstag, 29. August:
10:00 – 12:30 Industrietreffen
12:30 – 14:00 Mittagessen & Poster-Präsentationen
14:00 – 17:00 Parallel verlaufende Workshops:
– Workshop 1: Elektromechanisches Energy Harvesting
– Workshop 2: Thermoelektrisches Energy Harvesting
Die Workshops können live im Internet nachverfolgt und die Aufzeichnungen nachträglich abgerufen werden.
Die Teilnahme an den Treffen und Workshops ist kostenlos. Für den abendlichen Empfang wird eine kleine Gebühr erhoben.

jok/ptb

Anmeldung bitte bei

Sabine Burmeister, Sekretariat PTB-Fachbereich 2.1 Gleichstrom und Niederfrequenz, Tel. (0531) 592-2101, E-Mail: sabine.burmeister@ptb.de
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter
http://projects.npl.co.uk/energy_harvesting
Fachliche Ansprechpartner
Dr. Frank Edler, PTB-Arbeitsgruppe 7.41 Hochtemperaturtechnologie, Tel. (030) 3481- 7538, E-Mail: frank.edler@ptb.de (ab August im Urlaub)

Dr. Ernst Lenz, PTB-Arbeitsgruppe 7.41 Hochtemperaturtechnologie, Tel. (030) 3481- 7719, E-Mail: ernst.lenz@ptb.de

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