Zahnriemenschaltung ermöglicht 66 Gänge beim Fahrrad
Eine Innovation gefördert durch das BMWi-Programm „Innovationskompetenz mittelständischer Unternehmen (PRO INNO)“
Beim Fahrrad werden die Gänge entweder mittels Naben- oder mittels Kettenschaltung eingelegt. Eine Nabenschaltung bedeutet hohe Reibungsverluste, wenige Schaltmöglichkeiten und ein hohes Gewicht. Eine Kettenschaltung ermöglicht zwar mehr Gänge, führt bei einigen Schaltvarianten aber zu einer starken Verwindung der Kette. Der Verschleiß von Kette und Ritzeln ist sehr groß und wie bei der Nabenschaltung kann nicht unter Belastung geschaltet werden. Im Auftrag des BMWi unterstützte die AiF das Unternehmen RiGo Spanntechnik aus Sersheim (Baden-Württemberg) bei der Entwicklung einer vielstufigen, unter Last schaltbaren Zahnriemenschaltung für Fahrräder mit bis zu 66 Gängen.
Bei der Zahnriemenschaltung sind die Ritzel der Kettenschaltung durch eine Polygonscheibe aus Kunststoff ersetzt, ein spreizbares Zahnrad. Auf ihr sitzen radial verschiebbare Segmente (Reiter), die zusammen ein Zahnrad bilden, über das ein Zahnriemen läuft. Die Reiter gleiten in Schlitzen in der Scheibe. Das Übersetzungsverhältnis hängt davon ab, wie weit die Reiter vom Drehpunkt der Polygonscheibe entfernt sind. Sie werden auf der unbelasteten Seite der Scheibe verschoben und rasten selbstsichernd. Der Zahnriemen, dessen Länge per Riemenspanner beim Schalten automatisch angepasst wird, ist ebenfalls aus Kunststoff, benötigt keine Schmierung und ist daher einfach zu reinigen. Die Vorteile der neuen Technologie sind neben dem großen Schaltumfang der geringe Verschleiß der Bauteile und das geringe Gewicht. Ein Zahnriemen hat mindestens die fünffache Lebensdauer einer Kette und er kann nicht abspringen. Die Schaltung ist extrem leichtgängig, auch unter hoher Last am Berg. Sie belegte bereits den 3. Platz beim Artur Fischer Erfinderpreis Baden-Württemberg.
Ansprechpartner: Rüdiger Goltz, RiGo Spanntechnik, Sersheim,
E-Mail: info@rigo-spanntechnik.de, Tel.: 07042 83180
Pressearbeit: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von
Guericke“ (AiF), Silvia Behr, E-Mail: presse@aif.de, Tel.: 0221 37680-55
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