Wirtschaft benötigt großzügigere Bedingungen bei der Zuwanderung ausländischer Fachkräfte

Das "Schlaganfall-Info-Mobil" ist von Mai bis August 2001 in 40 deutschen Städten unterwegs. Die medizinischen Untersuchungsgeräte an Bord ermöglichen es dem beratenden Arzt, innerhalb von zehn Minuten das persönliche Schlaganfallrisiko zu ermitteln. Foto: Bayer AG


Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. spricht sich für ein effektives Punktesystem aus – Beteiligung und Bedürfnisse der Wirtschaft müssen sichergestellt sein

Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. sieht in der Einführung eines effektiven Punktesystems eine wirksame Steuerungsmöglichkeit der Zuwanderung nach Deutschland. Um den Bedürfnissen der Wirtschaft gerecht zu werden, müsse aber eine frühe Beteiligung der Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie bei der Definition der zugrundeliegenden Kriterien und hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit sichergestellt werden. Neben Kriterien wie Alter und Sprachkenntnisse sollen Ausbildung und Berufserfahrung entscheidend sein.

BDU-Präsident Rémi Redley steht dabei auch branchenbezogenen Quotierungen offen gegenüber, denn der Bedarf an Spezialisten schwanke je nach Wirtschaftszweig erheblich. "Das Ganze muss vor allem zügig und unbürokratisch ablaufen und die Politik darf hier nicht alleine entscheiden. Den Unternehmen muss frühzeitig ein Mitspracherecht eingeräumt werden. Sonst drohen uns praxisferne Lösungen", befürwortet Redley.

Wichtig sei auch, den ausländischen Experten eine längerfristige Perspektive zu bieten. Die Erfahrung vieler international operierender Unternehmensberater sei, dass Zuwanderer eine längerfristige Perspektive im Zielland erwarten. "Im Kampf um die besten Köpfe ist es daher nötig, auch unbefristete Aufenthalte und einen Familiennachzug zu gewähren, und zwar nicht nur in besonderen Einzelfällen", empfiehlt der BDU-Präsident auch mit Blick auf eigene Erfahrungen.

Dass im Kampf um die begehrten Fachkräfte neue Ideen und unkonventionelle Vorgehensweisen gefragt sind, beobachten auch der Vorsitzende der BDU-Fachgruppe Informationsmanagement, Dr. Volker Hasse und der Vorsitzende der BDU-Fachgruppe Technik und Logistik, Uwe Holz. "In der IT-Grundlagenforschung hängt Europa gegenüber den USA bald hoffnungslos zurück. Wir brauchen hier dringend Mathematiker und Physiker und die sind besonders gut in den EU-Beitrittsstaaten ausgebildet", bemerkt Holz. Und Hasse, selbständiger Management- und IT-Berater, stellt einen enormen Bedarf an gutausgebildeten Elektrotechnikern und Maschinenbauern fest, der Markt sei wie leergefegt. "Diese Experten sind aber heißumworben. Sie erwarten deshalb auch eine Perspektive in Deutschland. Und wer kommt schon gerne, wenn er weiß, dass er nach wenigen Jahren wieder nach Hause geschickt werden soll", ist sich Hasse sicher.

Im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. sind zur Zeit rund 16.000 Unternehmensberater und Personalberater organisiert, die sich auf über 500 Management-, IT- und Personalberatungsfirmen verteilen. Die Mitgliedsunternehmen erzielten 2000 einen Gesamtumsatz von ca. sechs Milliarden DM (1999: 5,3 Milliarden DM). Der Marktanteil konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut werden und liegt inzwischen bei 25 Prozent.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher) 
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