Commerzbank-Börsenbericht: Aktienmärkte ohne klare Richtung

Die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten wird weiter belastet von der Unruhe an den Ölmärkten und der Diskussion über den künftigen Zinstrend. Außerdem entwickelt sich der immer festere Euro zu einem neuen Belastungsargument. Auf der anderen Seite kommen sowohl von den gesamtwirtschaftlichen Daten als auch von den zahlreichen Unternehmensberichten ermutigende Signale, indem die Erwartungen des Marktes nicht selten deutlich übertroffen werden. Der DAX konnte sich in diesem Spannungsfeld ganz gut behaupten und auch seinen kurzzeitigen Durchhänger unter die 6.000er Marke rasch überwinden.

Die Zeit der Gewinnmitnahmen könnte allerdings noch anhalten, zumal dem Börsenmonat Mai nach landläufiger Meinung ohnehin nicht allzu viel zugetraut wird. Weiterhin bestimmend bleiben die unsichere politische Situation im Nahen Osten, der Ölpreis und die Unternehmenszahlen. Auch die ihrem Höhepunkt zustrebende Hauptversammlungssaison findet Beachtung wegen der Hinweise auf die weitere strategische Ausrichtung von Unternehmen. Privatanlegern empfiehlt die Commerzbank derzeit vor allem die Aktie der Deutschen Bank.

Die internationalen Rentenmärkte stehen weiter unter Druck. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen liegen inzwischen wieder bei gut 4%. Grund dafür sind in erster Linie die überraschend positiven Konjunkturmeldungen. So unterstrichen in dieser Woche sowohl der ISM Einkaufsmanager-Index als auch die Auftragseingänge in der Industrie einmal mehr die Dynamik der amerikanischen Wirtschaft. Die Volkswirte der Commerzbank erwarten deshalb schon in der kommenden Woche für die USA eine abermalige Erhöhung der Leitzinsen auf dann 5%. Im Euroraum dürfte die nächste Anhebung um 25 Basispunkte im Juni anstehen. Das Umfeld für die Rentenmärkte bleibt somit vorerst noch belastet, weshalb Anleger weiterhin den kurzen und mittleren Laufzeitenbereich für Neuanlagen wählen sollten.

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