Bauprognose 2007: Bauwirtschaft weiter auf Wachstumskurs

Die Umsätze im deutschen Bauhauptgewerbe werden zwar 2007 langsamer wachsen als 2006; die deutsche Bauindustrie erwartet für das neue Baujahr aber trotzdem ein deutliches Umsatzplus von nominal 3,5 %. Mit dieser Prognose trat heute der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dr. Hans-Peter Keitel, vor die Berliner Wirtschaftspresse. Die wirtschaftliche Dynamik werde in der westdeutschen Bauwirtschaft (+ 3,5 %) etwas stärker ausfallen als in der ostdeutschen (+ 3 %); das konjunkturelle Gefälle sei jedoch geringer geworden. Keitel: „Wir haben nach einer zehnjährigen Phase des baukonjunkturellen Niedergangs die Chance, wieder auf einen moderaten Wachstumspfad einzuschwenken“.

Die seit dem Sommer 2005 anziehende Baunachfrage habe sich 2006 erstmals in Produktions- und Umsatzzuwächsen niedergeschlagen, erläuterte Keitel. Die Nachfrageimpulse seien sogar viel schneller produktions- und umsatzwirksam geworden als erwartet. Die Bauindustrie rechne jetzt für das Gesamtjahr 2006 mit einem Umsatzplus von nominal 6,5% (Westdeutschland + 7 %, Ostdeutschland + 4,5 %). Keitel: „Die deutsche Bauwirtschaft hat die konjunkturelle Trendwende geschafft. Unser vorsichtiger Optimismus zum Jahreswechsel 2005/2006 ist nicht enttäuscht, sondern sogar weit übertroffen worden.“

Die größten Impulse werden 2007 nach Auffassung von Keitel vom Wirtschaftsbau ausgehen. Dank einer anhaltend hoher Investitionsneigung des Verarbeitenden Gewerbes, aber auch des Handels- und des Logistiksektors sei 2007 mit einem kräftigen Umsatzplus von 8 % zu rechnen. Dagegen werde der Wohnungsbau nach dem Auslaufen der Sondereffekte aus der Abschaffung der Eigenheimzulage und der Vorzieheffekte aus der Mehrwertsteuererhöhung an Dynamik verlieren. Ähnliches gilt für den öffentlichen Bau, dessen Dynamik trotz der wieder zunehmenden kommunalen Investitionen unter der restriktiven Investitionspolitik von Bund und Ländern leiden wird.

Für beide Bausparten erwartet der Hauptverband deshalb lediglich ein Umsatzplus von nominal jeweils 1%.

Erfreulicherweise habe der Bauaufschwung inzwischen auch den Bauarbeitsmarkt erreicht, erklärte Keitel. Nach den Daten der Sozialkassen des deutschen Baugewerbes habe sich die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer im Mai 2006 stabilisiert. Seitdem sei ein allmählicher aber stetiger Beschäftigungsaufbau zu beobachten. Der Hauptverband erwarte deshalb, dass sich die Beschäftigung im deutschen Bauhauptgewerbe 2006 bei etwa 717.000 Beschäftigten stabilisieren werde. Für 2007 sei ein leichter Beschäftigungsaufbau auf 722.000 Beschäftigte zu erwarten.

Media Contact

Dr. Heiko Stiepelmann presseportal

Weitere Informationen:

http://www.bauindustrie.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-System erkennt Sprache in lauten Umgebungen genauer als Menschen.

Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?

Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…

KI-System analysiert subtile Hand- und Gesichtsgesten zur Gebärdenspracherkennung.

Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung

Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…

Forscherin Claudia Schmidt analysiert durch Gletscherschmelze beeinflusste Wasserproben arktischer Fjorde.

Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme

Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…