Hannover Messe 2002: Schichtqualität intelligent managen
Das Dokumentationstool „WiQM“ (Wissensbasis Qualitätsmerkmale) ermöglicht es, mit einfachen Mitteln schnell qualitative und quantitative Prozessdaten zu erfassen und zu dokumentieren sowie Zusammenhänge zwischen Grundmaterialien, Schichtsystemen, Beschichtungsverfahren und Prozessen aufzubereiten und darzustellen. (Hannover Messe, Halle 15 E 52)
Informationsverluste in der Produktion gehen in der Regel einher mit geringerer Produktqualität und höheren Fertigungskosten. Auch beim Produktionsabschnitt Beschichtung ist deshalb ein effizientes und umfassendes Qualitätsmanagement zur Qualitäts- und Informationssicherung unumgänglich. Voraussetzung dafür ist der Aufbau von tiefgehendem Prozesswissen. „Prozess- und Schichtmanagementsysteme müssen auf die aktuellen und langfristigen Bedürfnisse von Beschichtungsbetrieben und -verfahren ausgerichtet sein“, betont Dr. Stefan Schwarz vom Fraunhofer IPA. Sie müssen mit möglichst einfachen Mitteln schnell qualitative und quantitative Prozessdaten erfassen und dokumentieren sowie Zusammenhänge aufbereiten und darstellen. Wissenschaftler der Fraunhofer-Institute für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart, und für Schicht- und Oberflächentechnik IST, Braunschweig, haben dafür das Dokumentationstool „WiQM“ (Wissensbasis Qualitätsmerkmale) entwickelt. Es ist modular aufgebaut, flexibel und leicht zu bedienen. Das Werkzeug erfasst Fehlerarten, ihre Ursachen und Abhilfemaßnahmen ebenso wie Kenngrößen von Bauteilen, Grundmaterialien, Schichtsystemen, Beschichtungsverfahren und Prozessen sowie die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Größen.
Die fünf Programmmodule entsprechen den vier Grundwissensbasen „Bauteilbedingte Fehler“, „Grundmaterialbedingte Fehler“, „Schicht- und Verfahrensbedingte Fehler“ und „Prozesskettenbedingte Fehler“ sowie der Gesamtwissensbasis. Die Inhalte der Grundwissensbasen bilden den Unterbau für die Produktionswissensbasis. Der modulare Aufbau des Programms ermöglicht eine einfache Zuordnung von Fehlerarten und -ursachen, wie sie während des Produktionsprozesses auftreten. Zu dokumentierende Fehler lassen sich anhand der Grundwissensbasen schnell und einfach der Stelle ihres Auftretens zuordnen. Der integrierte Abfragegenerator ermöglicht beliebige Datenbankrecherchen in allen verwalteten Modulen. Spezielle Programmierkenntnisse sind dafür nicht nötig. „Der Benutzer kann aus einer Liste Kriterien auswählen und mit logischen Verknüpfungen und einer Gruppierungsoption auch komplexe Abfragen visuell erstellen“, erklärt Stefan Schwarz. Bereits erstellte Abfragen können in der Datenbank gespeichert und jederzeit wieder geladen werden.
Zur Visualisierung der erfassten Fehlerdaten stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Die Baumansicht erlaubt eine detaillierte hierarchische Darstellung der Daten und zeigt explizit die Zuordnung der aufgetretenen Fehler, ihre Ursachen und Maßnahmen, bezogen auf die Stelle ihres Auftretens. Auch eine tabellarische Übersicht ist vorgesehen. Neben der textorientierten Datenerfassung bietet das Programm die Möglichkeit, digitalisierte Bilder und andere Dokumente wie Messwerttabellen oder Fehlerprotokolle einzubinden. Es werden alle gängigen digitalen Bildformate (JPEG, TIFF, BMP usw.) und OLE-fähigen Dokumente (z. B. Word, Excel, PDF) unterstützt.
Der Benutzer kann – im firmenspezifischen Layout – zur besseren Kommunikation mit in- oder externen Partnern und zur Dokumentation rasch einen Bericht mit dem Fehlerbaum, den Bildern und Dokumenten zusammenstellen und ausdrucken. Berichte werden automatisch in der Datenbank gespeichert und sind jederzeit wieder aufrufbar. Ein Statistik-Tool erlaubt die statistische Aufarbeitung des Datenbestands. „So ist es beispielsweise kein Problem, die Häufigkeit von aufgetretenen Fehlern in Abhängigkeit vom Schichtsystem zu ermitteln“, erklärt Schwarz. „WiQM“ läuft unter Windows® 95/98, ME, NT, 2000 oder XP und benötigt das Datenbanksystem InterBase® 6 oder Firebird. Firebird ist im Lieferumfang enthalten. Eine Demoversion von „WiQM“ ist unter www.schichttechnik.net verfügbar.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dr.-rer.-nat. Stefan Schwarz
Telefon: 0711/970-1780, Telefax: 0711/970-1004, E-Mail: sws@ipa.fhg.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.schichttechnik.netAlle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten
Neueste Beiträge
Wirkstoff-Forschung: Die Struktur von Nano-Genfähren entschlüsseln
LMU-Forschende haben untersucht, wie sich kationische Polymere beim Transport von RNA-Medikamenten auf molekularer Ebene organisieren. Kationische Polymere sind ein vielversprechendes Werkzeug für den Transport von RNA-Therapeutika oder RNA-Impfstoffen und werden…
Entwicklung klimaneutraler Baustoffe
…aus biogenen Materialien unter Einsatz phototropher Mikroorganismen. Das Fraunhofer-Institut FEP in Dresden bietet skalierbare Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, um technologische Innovationen auf neue Produktionsprozesse anzuwenden. Angesichts der steigenden Nachfrage nach klimaneutralen…
Optimiertes Notfallmanagement dank App
Wie die eGENA-App bei Notfällen in der Anästhesie hilft. Mit der eGENA-App hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) ein digitales Werkzeug geschaffen, das den Klinikalltag bei…