Leitvisionen für die deutsche Innovationspolitik gefordert
Das Beispiel der deutschen Automobilindustrie zeigt, welche entscheidende Rolle Forschung und Entwicklung (FuE) für die Wettbewerbskraft spielen. Die Steigerung der FuE-Effizienz, die drastische Verkürzung der Entwicklungszeiten und konsequente Innovationen im Interesse der Kunden sind Hauptfaktoren für das Wiedererstarken der Ende der 80-er Jahre tot gesagten deutschen Automobilindustrie. Damit begründete Daimler-Forschungschef Professor Klaus-Dieter Vöhringer, Vorsitzender des Ausschusses für Forschungs- und Technologiepolitik im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), nach Gesprächen mit Staatssekretär Uwe Thomas, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), und Professor Walter Kröll, Vorsitzender der Hermann-von-Helmholtz-Großforschungszentren Deutschlands, in Berlin fünf Kernforderungen der Industrie an die Innovationspolitik der kommenden Bundesregierung:
- Konsistente Leitvisionen müssen verhindern, dass die Forschungspolitik fördert, was andere Politiken behindern – zum Beispiel Fortschritte in der Biotechnologie. Der BDI befürwortet unter anderem Leitvisionen zu Medizin und Ernährung, Energie, Internetgesellschaft und Mobilität.
- Die Bündelung der Forschungsförderung in einem Ressort muss verhindern, dass für gleichgewichtige Gebiete zwar im BMBF die Mittel heraufgesetzt, im BMWi aber gekürzt werden.
- Wie in der Industrie müssen in den staatlichen Forschungsinstituten Projekteffizienz, Schnelligkeit und Innovationsorientierung durch mehr Eigenverantwortung und Wettbewerb gesteigert werden.
- In der Förderung der Forschung darf international kein Gefälle zu Lasten Deutschlands entstehen. Vöhringer kündigte hierzu eine BDI-Arbeitsgruppe an.
- Dem Fachkräftemangel muss sowohl durch mehr Zuwanderung und mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt als auch durch Familienförderung und mehr Wettbewerb in der Bildung begegnet werden. Studiengebühren würden Wettbewerbsprozesse in der Bildung unterstützen.
Die „BDI-Kriterien für die Innovationspolitik in der 15. Legislaturperiode – Empfehlungen der deutschen Industrie zur Bundestagswahl 2002“ können in der BDI-Abteilung Technologie- und Innovationspolitik (Tel: 030/20281472; Fax: 030/20282472; E-Mail: U.Feske@bdi-online.de) angefordert werden.
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