Kleidung als "tragbarer" Computer

Aktuelles Schwerpunktthema auf der Bekleidungsmesse Avantex

Jeder Zweite von uns trägt immer oder häufig ein Handy bei sich, und zwar ganz überwiegend in oder an seiner Kleidung. In Zukunft wird die Kleidung selbst Medium, Träger und Schnittstelle zugleich für unterschiedlichste Mikrosystemanwendungen sein. „Smart Clothes“ mit integrierten Mikrochip- und Computersystemen werden den Menschen mit seiner Umwelt vernetzen. Sie bieten nahezu unbegrenzte Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten: Unabhängig von seinem Standort ruft ihr Träger über das Internet Wissen ab, lässt seinen Gesundheitszustand überwachen und steuert seine Hausgeräte. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF) untersucht das Bekleidungsphysiologische Institut Hohenstein gegenwärtig Anwendungsfelder und wirtschaftliches Potenzial der Hightech-Textilien für die Bekleidungsindustrie.

Die Hohensteiner Wissenschaftler befragten unter anderem mehrere hundert Personen verschiedener Alters- und Berufsgruppen. Die meisten von ihnen wünschen sich Smart Clothes für Aufgaben auf den Gebieten Kommunikation, Gesundheit, Sicherheit und Sport. Rund 80 Prozent der Erwachsenen würden ein intelligentes Kleidungsstück kaufen, wobei ein Drittel bei der Geschäftskleidung bis zu 10 Prozent mehr bezahlen würde, ein weiteres Drittel sogar bis zu 30 Prozent. Ähnlich sind die Werte für Berufs- und Freizeitbekleidung.

Die Untersuchungen der Forscher zeigen auch: Bevor die intelligente Kleidung im großen Stil auf den Markt kommt, müssen Energieversorgung und Pflege zuverlässig gewährleistet sein. Dies erfordert ein mobiles Energiesystem, das beispielsweise über Akkus in Form von Fasern oder über Solarzellen funktioniert, sowie eine technische Ausrüstung, die möglichst wasser- und wärmeunempfindlich ist.

Ansprechpartner: Martin Rupp, Bekleidungsphysiologisches Institut Hohenstein,
Abteilung Bekleidungstechnik, Tel.: 07143 271-301

Media Contact

Silvia Behr idw

Weitere Informationen:

http://www.aif.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wirkstoff-Forschung: Die Struktur von Nano-Genfähren entschlüsseln

LMU-Forschende haben untersucht, wie sich kationische Polymere beim Transport von RNA-Medikamenten auf molekularer Ebene organisieren. Kationische Polymere sind ein vielversprechendes Werkzeug für den Transport von RNA-Therapeutika oder RNA-Impfstoffen und werden…

Entwicklung klimaneutraler Baustoffe

…aus biogenen Materialien unter Einsatz phototropher Mikroorganismen. Das Fraunhofer-Institut FEP in Dresden bietet skalierbare Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, um technologische Innovationen auf neue Produktionsprozesse anzuwenden. Angesichts der steigenden Nachfrage nach klimaneutralen…

Optimiertes Notfallmanagement dank App

Wie die eGENA-App bei Notfällen in der Anästhesie hilft. Mit der eGENA-App hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) ein digitales Werkzeug geschaffen, das den Klinikalltag bei…