Werbewirtschaft zieht positive Bilanz für das Jahr 2007
Die Jahresbilanz 2007 der International Advertising Association (IAA) Österreich fällt durchwegs positiv aus. Einer heute, Mittwoch, in Wien präsentierten Focus-Media-Research-Studie zufolge konnte der Gesamtwerbeaufwand im vergangenen Jahr um 8,2 Prozent gesteigert werden und soll nach einer aktuellen Trendprognose 2007 erstmals die Drei-Mio.-Euro-Marke erreichen.
Die Werbekonjunktur hat sich in den letzen Jahren wieder stärker belebt, der Anteil der Werbewirtschaft am Brutto-Inlandsprodukt nimmt kontinuierlich zu. Ein besonders starkes Wachstum verzeichnet hierbei der Bereich der Online-Werbung. Weniger erfreut ist man in der Branche allerdings über die politisch immer noch nicht zur Diskussion stehende Abschaffung der Werbesteuer sowie über drohende Werbebeschränkungen.
„Es ist eine Freude, die Bilanz für das aktuelle Jahr zu präsentieren“, erklärt Max Palla, Präsident des Austrian Chapters der IAA. Die Entwicklung in der Werbewirtschaft sei in diesem Jahr äußerst positiv zu sehen. Gleichzeitig freut sich der IAA-Präsident über eine gute Werbekonjunktur und Werbekultur in Österreich. „Durch eine blühende Konjunkturlage liefert die Werbewirtschaft mehr und mehr Geld ab“, schildert Palla. Besonders hervorzuheben sei hierbei der Online-Werbereich, der das stärkste Wachstumspotenzial habe: Im Oktober 2007 erreichte dieser Sektor ein Plus von 75,4 Prozent im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres. Es sei aber keine Rede davon, dass der Online-Bereich die klassischen Werbebereiche verdrängen wird. „Das Standbein des Werbemarktes ist nach wie vor der Printbereich, der mit einem Anteil von 45,2 Prozent der stärkste Werbeträger ist“, meint Josef Leitner, Geschäftsführer der Focus Media Research.
Enttäuscht gab man sich hingegen in Bezug auf die geforderte Abschaffung der Werbesteuer. Finanzminister Molterer und Staatssekretär Matznetter hätten persönlich zugesagt, eine Abschaffung der den Medienstandort Österreich benachteiligenden Steuer bei den Finanzausgleichsverhandlungen einzubauen. Das Thema sei dort allerdings gar nicht diskutiert worden. „Die Werbebranche wurde hier mit Zusagen eingelullt, die sich letztendlich als Seifenblasen herausgestellt haben“, stellt Palla fest. Ein derartiges Vorgehen wolle die Branche nicht auf sich sitzen lassen. Man habe deshalb vor, im Januar 2008 eine eigene Kampagne zu initiieren, die unter dem Motto „Werbesteuer – schwer bescheuert“ darauf hinweisen soll, dass diese Wirtschaftsbremse weg muss.
Neben der Werbebilanz 2007 wurde aber auch eine Hochrechnung zu den Trends für das kommende Jahr präsentiert. Für 2008 erwartet die werbetreibende Wirtschaft demnach ein Wachstum von vier Prozent, die Agenturen 5,5 Prozent. Auf Seiten der Auftraggeber werden die größten Wachstumsraten bei Internet (6,1 Prozent), Direct Mailing (4,5 Prozent), Sportsponsoring (3,7 Prozent) und handelsorientierter Werbung (2,6 Prozent) erwartet. Die Agenturen rechnen 2008 mit einer Wachstumsrate von sogar 24,9 Prozent im Bereich Internet, gefolgt von Sportsponsoring (7,8 Prozent) und TV (6,4 Prozent).
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