Sparsamen Verbrauch von Rohstoffen erforschen und dem Mittelstand vermitteln
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) stiftet Universität Osnabrück Professur für Stoffstrommanagement – Förderung 1,07 Millionen Euro
Den Leitgedanken eines verantwortungsvollen, sparsamen Umgangs mit natürlichen Rohstoffen auch unter technisch-wirtschaftlichen Gesichtspunkten aus der universitären Forschung noch tiefer in die mittelständische Wirtschaft zu tragen – dies ist nach den Worten von Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), einer der Schwerpunkte der neuen Stiftungsprofessur „Stoffstrommanagement“ an der Universität Osnabrück. Auf den Lehrstuhl am Institut für Umweltsystemforschung wurde Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl berufen, die am Dienstag ihre Antrittsvorlesung zum Thema „Mit Innovation und Kreativität die nachhaltige Gesellschaft gestalten“ hielt. Die DBU fördert die Professur für fünf Jahre mit 1,07 Millionen Euro. Danach übernimmt das Land die Finanzierung.
Innovative neue Wege Bewahrung wichtiger, jedoch endlicher Rohstoffe
Beim Stoffstrommanagement geht es um die Entwicklung neuer Ansätze für die Steuerung von Innovationsprozessen zu einem schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen. „Dies wird jedoch erst wirksam, wenn das Stoffstrommanagement weiter greift als nur auf der betrieblichen Ebene“, verdeutlicht Professorin Pahl-Wostl. Im Idealfall wird die gesamte Kette eines Prozesses – vom regionalen Umfeld bis zu globalen Stoffströmen in die Betrachtungen mit einbezogen. „Wichtig ist, das Faktenwissen mit der menschlichen Kreativität zu verbinden, um neue Wege im Stoffstrommanagement zu beschreiten.“
Einführung der Wasserrahmenrichtlinie als Herausforderung und Chance
Zur Zeit arbeitet die 42-jährige Wissenschaftlerin an einem für sie höchst interessanten Fall: Die Einführung einer neuen Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU). Diese schreibt Umweltauflagen fest, die von den einzelnen Regionen umgesetzt werden müssen. Die Universität hat inzwischen eine Reihe von Kooperationen mit Kommunen und Kompetenzzentren. Professorin Pahl-Wostl: „Ziel ist es, durch Innovationen im schonenden Umgang mit der Ressource Wasser die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und neue Formen des Know-How-Transfers zu erarbeiten.“ Die besten Ideen hätten dabei oft die kleinen flexiblen Unternehmen. Damit diese Unternehmen mit ihren Innovationen sich im harten Wettbewerb behaupten können, regt Professorin Pahl-Wostl Kooperationsnetzwerke an, in denen mittelständische Unternehmen, Regionalverbände und die Hochschule verschiedene Formen des Wissens produktiv vereinen und zu konkreten Innovationsprozessen umsetzen.
Lehrstationen von Frau Prof. Pahl-Wostl
Professorin Dr. Claudia Pahl-Wostl nahm ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit am 1. Oktober 2001 an der Universität Osnabrück auf. Die gebürtige Deutsche war vorher an der Eidgenössischen Anstalt Zürich am Institut für Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Gewässerschutz tätig und hat an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich unterrichtet.
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