Beeinflussung der durch Fc-Rezeptoren vermittelten funktionellen Effekte kardialer Autoantikörper am Herzen

Anwendung

Dilatation heißt Erweiterung bzw. Vergrößerung. Die dilatative Kardiomyopathie ist eine Erkrankung des Herzmuskels, bei der die Herzkammern und die Herzvorhöfe vergrößert sind. Gleichzeitig ist die Pumpfähigkeit des Herzens eingeschränkt. Dadurch kommt es zu einer Minderversorgung des Organismus und zu den Krankheitszeichen einer Herzschwäche.

Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist die häufigste Form der Herzmuskelerkrankung. Allein in Deutschland sind rund 500.000 Menschen betroffen. Dabei sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Das betrifft besonders die Formen der dilatative Kardiomyopathie, bei der keine Entste-hungsursache erkennbar ist. Diese Form wird auch idiopatische (ohne erkennbare Ursache) dilatative Kardiomyopathie genannt.

Als ein möglicher Auslöser für eine dilatative Kardiomyopathie wird eine Virusinfektion vermu-tet, denn bei vielen Betroffene hat man in Unter-suchen entzündliche Infiltrate im Herzmuskel entdeckt. Außerdem ist bei vielen Betroffenen eine erhöhte Produktion von Immunglobulinen (Antikörper) vom Typ IgG vorhanden, was auf eine Aktivierung des Immunsystems durch einen Erreger hinweist.

Im Falle der dilatativen Kardiomyopathie wird ebenfalls vermutet, dass Autoimmunmechanismen für die zunehmende Herzmuskelschwächung verantwortlich gemacht werden können Autoimmunreaktionen entstehen, wenn körpereigenes Gewebe fälschlicherweise vom Immunsystem als körperfremd angesehen und durch die Abwehrmechanismen angegriffen wird.

Die Antikörper, die in diesem Zusammenhang als Autoantikörper bezeichenbar sind, haften sich an das körpereigene Gewebe und markie-ren es so für die Fresszellen des Immunsystems.

Diese wiederum können nun die als vermeintlich schädlich identifizierten Zellen eliminieren. Dazu werden die Antigen-Antikörper-Kombinationen an den sogenannten Fc-Rezeptoren der Fresszellen festgehalten und beseitigt.

Stand der Technik

Herkömmliche Ansätze vor dem Hintergrund der Autoimmunreaktionsvermutung zur Behandlung der dilatativen Kardiomyopathie setzen an einer Reinigung des Blutes des Patienten an. Dabei werden aus dem Plasma die entsprechenden Antikörper rausfiltriert (Immunadsorption). Hierbei handelt es sich um ein invasisves Verfahren, welches keine spezifischen Antikörper herausfiltern kann,. sondern allgemein die Antikörpergruppe – Immunglobuline IgG – temporär eliminiert. Eine Unterdrückung der Immunre-aktion (Immunsuppression), und somit auch eine Unterdrückung der Schädigung des Herzmuskelgewebes, ist die Folge. Ein Ersetzen des herausgefilterten Antikörper durch körperfremde ist dabei notwendig. Nebenwirkungen sind jedoch eine verminderte oder fehlende Abwehrkraft gegenüber Infektionen.

Innovation

Es ist gelungen, die Existenz von den sogenannten Fc-Rezeptoren auch auf den Herzmuskelzellen nachzuweisen. Diese sollen nun erfindungsgemäß gezielt pharmakologisch beeinflusst werden. Ziel ist es, den negativen Effekt, den die Autoantikörper auf die Leistungsstärke des Herzens haben, durch eine Blockade ihrer Andockmöglichkeit am Herzmuskel (Fc-Rezeptoren) zu vermindern. Der Vorteil des Verfahrens gegenüber dem herkömmlichen Verfahren liegt in erster Linie darin begründet, dass es zu keiner Immunsuppression bzw. zu den damit verbundenen Nebenwirkungen kommt, da gezielt an einer bestimmen Stelle des Immunsystems eingegriffen wird, und nicht wie bei der Immunadsorption allgemein und unspezifisch die Antikörper hinausgefiltert werden.

Die beabsichtigte Wirkung soll durch die Aufnahme des Wirkstoffes über den Stoffwechsel erzielt werden.

Nutzen

.. Kostengünstigere Alternative zu den bisherigen Verfahren
.. Vermeidet die Nebenwirkungen der allgemeinen Immunsuppression
.. Ein Ersetzen der herausgefilterten Antikör-per ist nicht mehr erforderlich
.. Spezifisches Verfahren
.. Nicht invasiv
Schutzrecht
Die Erfindung ist zum deutschen Patent angemeldet worden.
Angebot
Diese Innovation ist im Lizenzverfahren (exklusiv oder nicht-exklusiv) national und international nutzbar.
Lars Krüger
Innovationsmanager
PVA-MV AG
Gerhart-Hauptmann-Strasse 23
18055 Rostock
Germany
Tel.: +49 (0)381 4974743
Fax: +49 (0)381 4974749
Email: l.krueger@pva-mv.de

Media Contact

Lars Krüger PVA-MV AG

Weitere Informationen:

http://www.pva-mv.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Technologieangebote

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen

Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…

3D-Tumormodelle für Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung an der Universität Halle

Organoide, Innovation und Hoffnung

Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…

Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis

Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…