Neue Studie zum Kaufverhalten europäischer Konsumenten
Bei deutschen Verbrauchern zählt nicht allein der Preis
Ein sauberes, gepflegtes Geschäft steht bei 64 Prozent der deutschen Konsumenten ganz oben auf der Wunschliste – ebenso wie beim europäischen Durchschnitt. Auf dem zweiten Platz steht mit 61 Prozent die Forderung deutscher Kunden, die Ware bei Nichtgefallen schnell und einfach umtauschen zu können – im Gegensatz zum fünften Platz in Europa. Überraschenderweise ist der Preis nicht das entscheidende Kriterium für deutsche Abnehmer. Dies liegt insbesondere am sehr ausgeprägten und gut organisierten Discountkonzept in Deutschland und den, im Vergleich zum europäischen Ausland, extrem geringen Preisunterschieden. Eine Differenzierung vom Wettbewerb gelingt dem Handel nur über andere Faktoren. Dies ergibt eine aktuelle Studie der Management- und IT-Beratung Cap Gemini Ernst & Young zur Veränderung von Lebensstil und Kaufverhalten europäischer Verbraucher, für die 6.000 Konsumenten in neun europäischen Ländern befragt wurden.
„Bei unserer Befragung fordern mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher nach den Grundtugenden von guten Läden nämlich nach einer konstant guten Warenqualität, freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeitern sowie klaren Preisen“, sagt Dr. Harald Münzberg, Vice President und Leiter des Bereichs Konsumgüter, Handel und Transport bei Cap Gemini Ernst & Young. Besonders auffallend ist das Desinteresse der Konsumenten, ihre Einkäufe über das Internet abzuwickeln. Sowohl in Deutschland als auch im europäischen Schnitt landet dieser Aspekt auf dem letzten Rang mit acht bzw. sieben Prozent. „Der Konsument möchte nach wie vor ein Einkaufserlebnis haben und die Waren sehen, riechen oder erfassen“, kommentiert Münzberg.
Discounter beherrschen den deutschen Einzelhandel
Die Hälfte der deutschen Konsumenten kauft mindestens einmal pro Woche bei einem Discounter ein. Im europäischen Ausland können dies gerade 28 Prozent von sich behaupten. Dominierend auf dem deutschen Discount-Markt ist Aldi mit einem Marktanteil von beinahe 50 Prozent und mehr als 3.000 Filialen. Ein Drittel der befragten Verbraucher nennt Aldi seinen „Lieblings-Discounter“, weit abgeschlagen auf Platz zwei folgt Lidl mit lediglich neun Prozent der Stimmen. Die „Aldi-Manie“ liegt begründet in günstigen Preisen, den Eigenmarken und der kundenfreundlichen Umtauschregelung. Das Bild bei Supermärkten, Bekleidungs-/ Schuh- und Accessoir-Geschäften sowie im Bereich Drogerie ist dagegen nur wenig differenziert. Ein klarer Publikumsliebling läßt sich hier nicht ausmachen.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Gesellschaftswissenschaften
Der neueste Stand empirischer und theoretischer Erkenntnisse über Struktur und Funktion sozialer Verflechtungen von Institutionen und Systemen als auch deren Wechselwirkung mit den Verhaltensprozessen einzelner Individuen.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Demografische Entwicklung, Familie und Beruf, Altersforschung, Konfliktforschung, Generationsstudien und kriminologische Forschung.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…