Natürliche Kältemittel im "Greenfreeze" schützen Ozonschicht und Klima
Der Greenfreeze, weltweit der erste Kühlschrank ohne die schädlichen Chemikalien FCKW und FKW, wird 15 Jahre alt. Am 15. März 1993 rollte das erste Gerät aus der Fertigungsanlage der Firma DKK Scharfenstein in Niederschmiedeberg/Sachsen.
Inzwischen wurden weltweit circa 300 Millionen Kühlschränke nach dem Greenfreeze-Standard hergestellt. Greenpeace verstärkte mit der neuen Technik seine damalige Kampagne gegen die Chemikalie FCKW, welche die Ozonschicht der Erde zerstört. Zudem wollte Greenpeace die Verbreitung des Stoffes FKW aufhalten, den die Chemieindustrie als Ersatz-Kältemittel einführte – trotz seiner verheerenden Wirkung auf das Klima.
Greenfreeze ist inzwischen weltweit erfolgreich, der Anteil auf dem Weltmarkt beträgt fast 40 Prozent. Die Technik hat der Atmosphäre Treibhausgas-Emissionen in der Größenordnung von etwa einer Milliarde Tonnen Kohlendioxid erspart – mehr als den gesamten jährlichen CO2-Ausstoß Deutschlands.
„Diesen Erfolg hätten wir uns nicht träumen lassen, das ist eine echte Revolution. Wir freuen uns sehr darüber, wie viel wir bewirkt haben“, sagt Wolfgang Lohbeck, der als Greenpeace-Kampagnenleiter den Greenfreeze auf den Weg gebracht hat. „Doch die Gefahr ist nicht gebannt, FKW sind auf anderen Gebieten weiter auf dem Vormarsch. Auch die Bundesregierung ist gefordert, sie muss alle Anwendungen von FKW stufenweise verbieten.“
Nach einer Greenpeace-Studie muss für 2050 mit einer Verdopplung des Einsatzes dieser Gase gerechnet werden, wenn nichts unternommen wird. Sie machen dann möglicherweise fast zehn Prozent des weltweiten Treibhauseffekts aus – eine verhängnisvolle Entwicklung. Der Effekt wäre größer als der des gesamten heutigen Autoverkehrs weltweit. Kein Ziel des Klimaschutzes wäre dann noch zu erreichen.
Greenpeace entdeckte 1992 in einem Labor des Dortmunder Hygiene-Instituts die Technik, mit der die Ablösung von FCKW/FKW möglich schien: natürliche Kältemittel wie Propan und Butan, Pentan als Isoliergas in Dämmstoffen. In der Firma DKK/Foron fand Greenpeace den idealen Partner für die Umsetzung. Die erste öffentliche Vorstellung des Greenfreeze entfachte sofort den Widerstand der etablierten Kühlschrankhersteller, bis hin zu Boykottaufrufen an den Handel. Doch schon ein Jahr darauf hatte sich die gesamte deutsche Branche auf die neue Technik eingelassen, wenig später war ganz Europa „Greenfreeze-Land“. Mit China begann die weltweite Verbreitung. Nur ein Land sperrt sich hartnäckig gegen Greenfreeze: die USA. Die US-Großchemie bekämpft mit Behörden und Lobbygruppen die „German technology“ bis heute, um ihre Marktanteile auf Kosten des Klimas weiterhin zu sichern.
Auch andere Branchen wenden sich inzwischen den natürlichen Kältemitteln zu. Seit vier Jahren haben sich unter Vermittlung von Greenpeace Weltfirmen wie McDonald's, Coca Cola, Pepsi, Ikea, Carlsberg und Unilever zusammengeschlossen, um FKW schrittweise zu verbannen. Auch in Supermärkten und Autoklimaanlagen werden FKW nach und nach ausgemustert, obwohl dort der Konflikt noch nicht ausgestanden ist.
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