BMBF legt neues Konzept zur Energieforschung vor

Deutschland hat sich gemeinsam mit seinen Partnerstaaten aus der Europäischen Union ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Um diese Ziele zu erreichen, ist ein effizienter und verantwortungsvoller Umgang mit Energie unerlässlich.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) baut deshalb die Förderung für die Energieforschung massiv aus: Im Vergleich zum Vorjahr hat das Ministerium im Jahr 2008 seine Projektförderung für diesen Forschungsbereich verdoppelt. Das BMBF wird damit in diesem Jahr für die Energieforschung mehr als 325 Millionen Euro ausgeben – allein mindestens 125 Millionen Euro für die Projektförderung, rund 200 Millionen Euro für die institutionelle Förderung für die Helmholtz-Gemeinschaft. Bis 2010 soll die Summe für die Projektförderung noch einmal erheblich ansteigen.

Das der künftigen Förderung zugrunde liegende Konzept „Grundlagenforschung Energie 2020+“ stellte Staatssekretär Prof. Frieder Meyer-Krahmer am Montag in Berlin vor. „Entscheidend ist, dass wir Wissenschaft und Wirtschaft noch besser vernetzen“, sagte der Staatssekretär. Die Förderung solle Grundlagenforschung mit anwendungsorientierten Arbeiten zusammenbringen. Insofern passt sich das Konzept „Grundlagenforschung Energie 2020+“ ein in die Hightech-Strategie der Bundesregierung, in der die Energieforschung ein wichtiges Thema ist. „Wir brauchen gerade im Energiebereich exzellente Grundlagenforschung, um Innovationen möglich zu machen. Die Energieforschung ist zudem wesentlicher Bestandteil der Forschung zum Klimaschutz, denn fast alle Forschungsthemen haben eine Absenkung der CO2 -Emissionen zum Ziel“, sagte Meyer-Krahmer.

Förderschwerpunkte sind Forschungsarbeiten, deren Ziel effizientes Erzeugen, Umwandeln, Speichern, Nutzen und Transportieren von Energie ist. Zudem werden Projekte gefördert, bei denen es um Technologien für die nächste Generation der erneuerbaren Energien geht. Ein weiterer Schwerpunkt sind Forschungsarbeiten zum unterirdischen Speichern des Klimagases Kohlendioxid. Außerdem will das BMBF durch eine gezielte Projektförderung in der Fusionsforschung dazu beitragen, die Chancen für eine erfolgreiche Beteiligung deutscher Firmen und Forschungseinrichtungen an Aufträgen für den Bau des großen internationalen Projektes zur Fusionsforschung ITER in Frankreich zu erhöhen. Schließlich sollen Arbeiten zur Strahlenforschung und zur nuklearen Sicherheitsforschung dafür sorgen, dass die Kompetenz im Bereich nukleare Sicherheit in Deutschland erhalten bleibt.

Das Ministerium legt bei dem neuen Energieforschungsprogramm besonderes Gewicht auf die Vernetzung der Energieforschung mit anderen Bereichen wie zum Beispiel Materialwissenschaften, Nanotechnologie, Lasertechnologie, Mikrosystemtechnik oder Klimaforschung. „Gerade dort, wo sich verschiedene Fachgebiete begegnen, entstehen neue Ideen und Lösungsansätze“, sagte Meyer-Krahmer. Ein Beispiel ist der Themenschwerpunkt „Organische Photovoltaik“. Hier kann die Energieforschung zusammen mit der Materialforschung und der Chemie neue Wege eröffnen.

Strategische Partnerschaften zwischen öffentlich und privat geförderter Forschung sind eine weitere wichtige Komponente des Förderkonzepts. Innovationsallianzen zur organischen Photovoltaik und zur Entwicklung neuer Batteriekonzepte sind bereits angelaufen. Die Unterstützung solcher Initiativen soll im Rahmen des Konzepts ausgebaut werden.

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Silvia von Einsiedel idw

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