Zukunftsforum optische Technologien
Unternehmen der neuen optischen Technologien in Mittelhessen rücken zusammen.
Am 13. Mai 2002 fand in Wetzlar das Zukunftsforum optische Technologien statt. Über 100 Teilnehmer aus mittelhessischen Unternehmen und Hochschulen trafen sich im Zentrum für High-Tech und Kultur, um über Visionen der Technik ihrer Branche zu diskutieren. Die Veranstaltung fand im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der Hensoldt AG, Wetzlar, statt.
Wetzlarer Industrieprodukte brachten es in der Vergangenheit es zu Weltruf, allen voran die Leica, die erste Kleinbildkamera der Welt, aber auch Ferngläser der Firma Hensoldt oder Mikroskope der Firma Seibert. Neben den „Großen der Vergangenheit“ hat sich in Mittelhessen mittlerweile eine Landschaft hoch spezialisierter mittelständischer Unternehmen gebildet, die mit ihren Nischen- und Spezialprodukten alle Facetten der neuen optischen Technologien abdecken. Hohe technische Standards und hohe Qualität der Produkte erhalten hier auch weiterhin den Weltruf der Branche.
Ziel der Veranstaltung war es, die Unternehmen einander näher zu bringen und eine Diskussionsplattform zu schaffen.
Hier zeigte sich deutlich, dass sowohl große als auch kleine und mittelständische Unternehmen großes Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit in der Region zeigten. Günther Modrich, Vorstand der Hensoldt AG:“ Zukünftige Neuentwicklungen lassen sich in Kooperation mit spezialisierten Firmen aus dem Wetzlarer Raum wesentlich schneller und effektiver entwickeln und herstellen.“
Allgemeine Übereinstimmung bestand darin, eine engere Vernetzung zwischen Unternehmen, Forschung und Geldgebern im Zukunftsmarkt Optische Technologien zu erreichen. Betrachtet man die verschiedenen Industriezweige hier in Deutschland, so wird sehr schnell klar, dass die optischen Technologien in allen Bereichen zu finden sind. Ob in Medizintechnik, in Produktionsanlagen, in der Kommunikationstechnologie, der Automobilindustrie oder der ursprünglichen optischen Industrie, überall werden parallel Systeme entwickelt, die auf gleichen optischen Grundlagen beruhen. Prof. Theo Tschudi, TU-Darmstadt/Optence e.V. kommentiert:“ Könnte man alle diese Bereiche vernetzen und das Wissen aus diesen Entwicklungen vereinen, wäre eine wesentlich schneller Entwicklung von neuen Produkten und Technologien möglich. Ohne ausreichende Vernetzung geht sehr viel Wissen verloren.“
Als einen sehr kritischen Punkt sahen alle Referenten den starken Fachkräftemangel in der Region. Es fehlen vor allen Dingen Spezialisten aus den Bereichen optische Verfahrenstechniken und Optoelektronik. Herr Knud Schöber vom Zentrum für High Tech und Kultur wies in diesem Zusammenhang auf das Studium Plus der Fachhochschule Giessen-Friedberg hin. Das Studium Plus ist so ausgelegt, dass die Studenten während des Studiums von Firmen finanziert werden, im Gegenzug aber während der Semesterferien in den Unternehmen Projektarbeiten durchführen. Firmen haben hier die Möglichkeit sich den eigenen Nachwuchs aufzubauen. Zudem besteht die Möglichkeit als Mitglied im Competence Center Duale Hochschule Einfuß über den Beirat auf die fachliche Ausrichtung der Studiengänge zu nehmen. An der Veranstaltung waren mehrere Professoren der Fachhochschule Giessen-Friedberg vertreten, um auch von Ihrer Seite den Kontakt zu zur regionalen optischen Industrie zu intensivieren. Beispiel für ein erfolgreiches Unternehmen ist die Firma Sensitec aus Wetzlar, die von Beginn an einen aktiven Technologietransfer durch enge Zusammenarbeit mit der regionalen Fachhochschule betreibt.
Ziel für die Zukunft ist es die neuesten Technologien in die Region zu bringen. Dies ist nur durch die Nutzung von Synergien durch gemeinsame Projekte und die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen für den Mittelstand möglich. Die Verbesserung von Ausbildungsstandards in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und Ausbildungszentren in der Region trägt ebenfalls dazu bei. Als Folge davon werden Arbeitsplätze durch Neugründungen und Ansiedlung von High-Tech Firmen geschaffen. Dies alles muss rechtzeitig geschehen, um die Stärken der mittelständischen Unternehmen in der Region Mittelhessen zu sichern. Alle sind gefordert an einem Strang ziehen und müssen bereits heute formulieren, welche Rahmenbedingungen erforderlich sind, um den Weg für die Einführung zukünftiger Technologien auch in Mittelhessen zu bereiten.
Die Veranstaltung wurde auf Wunsch kleiner und mittelständischer Unternehmen initiiert. Die Organisation der Veranstaltung erfolgte von der regionalen Beratungsstelle für Technologietransfer Mittelhessen im Rahmen des TechnologieTransferNetzwerkes Hessen (TTN-Hessen), in Kooperation mit Optence, dem Kompetenznetz für optische Technologien Hessen und Rheinland Pfalz. Unterstützung fand das Zukunftsforum bei der Technologieberatung Hessen und dem IHK-Verbund Mittelhessen.
Kontakt:
Dr. Gernot Horst,
TTN-Hessen, Technologieberatung Hessen, regionale Beratungsstelle für Technologietransfer Mittelhessen,
c/o IHK-Gießen-Friedberg, Lonystr. 7, 35390 Giessen,
Tel.: 0641-7954-158, Fax.: 0641-7954-249,
E-Mail: horst@giessen-friedberg.ihk.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie
Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.
Neueste Beiträge
Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane
…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….
Neue Perspektiven für die Materialerkennung
SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…
Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck
Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…