Dem Tierfilmer zu Ehren: Heinz Sielmann Naturfilmpreis gestiftet
Die Stiftungsratsvorsitzende der Heinz Sielmann Stiftung, Frau Inge Sielmann, hat einen Filmpreis gestiftet, der im Namen ihres 2006 verstorbenen Mannes, Prof. Heinz Sielmann, die wertvolle Leistung des Naturfilms für Anliegen des Naturschutzes würdigt. Der Preis zeichnet Filmarbeiten aus, die eindringlich und verhaltensgerecht das Leben der Tiere in ihren Lebensräumen und Lebensgemeinschaften dem Filmpublikum zugänglich machen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird erstmals im Jahre 2008 im Rahmen des Internationalen Naturfilm-Festivals Green Screen verliehen, das vom 4. bis 7. September 2008 in Eckernförde stattfindet.
„Unser Bewusstsein für den Wert der natürlichen Lebensräume verdanken wir auch ganz wesentlich dem Naturfilm des 20. Jahrhunderts, der ein Medium besonders faszinierender und mahnender Art geworden ist“, erklärt die Stifterin Inge Sielmann. Dieses Bewusstsein für die Schutzwürdigkeit der Natur und ihres Artenreichtums gelte es immer wieder neu zu schärfen.
Der neu gestiftete Heinz Sielmann Filmpreis zeichnet Werke aus, die das Sehen und Verstehen von Arten und ihren zunehmend bedrohten Lebensräumen ermöglichen. Die Richtlinien des Preises sehen es als Aufgabe des Films, Einblicke in wertvolle Lebensräume zu geben und Verständnis für die natürlichen Zusammenhänge zu schaffen.
Dieses Verantwortungsbewusstsein bestimmte stets auch die Filme Prof. Heinz Sielmanns. Er erlebte bei seiner Arbeit die Folgen der Umweltzerstörung in direkter Anschauung in aller Welt und wurde nachdrücklicher Mahner und engagierter Naturschützer: „Besonders die Erkenntnisse der letzten Jahre haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns in unserer Maßlosigkeit gegenüber der Natur einschränken. Nur dann haben auch künftige Generationen die Chance auf eine lebenswerte Zukunft“, erklärte er Ende der 80er Jahre.
Heinz Sielmann hatte sich der Natur mit Respekt und Bewunderung verschrieben, und er liebte es, die Menschen auf Entdeckungsreisen mitzunehmen. „Der Tierfilm ist eine Arche, die unsere Welt und ihre Arten in Bildern so bewahrt, wie sie zukünftige Generationen vielleicht nicht mehr in vergleichbarer Weise vorfinden werden“, sagt die Stifterin Inge Sielmann.
Prof. Heinz Sielmann, ein Tierfilmer von internationalem Rang, prägte über Jahrzehnte mit spektakulären Bildern und einprägsamer Moderation das Bild der Natur auf deutschen Leinwänden und Bildschirmen. Legendäre Kinofilme wie „Herrscher des Urwalds“ (1958) und „Galápagos“ (1962) sind ebenso mit seinem Namen verknüpft wie die ab 1965 seit über drei Jahrzehnten ausgestrahlte TV-Serie des Norddeutschen Rundfunks „Expeditionen ins Tierreich“. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche öffentliche Ehrungen, darunter das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das Filmband in Gold, die Goldene Kamera sowie den Bambi. Zusammen mit seiner Frau Inge Sielmann gründete er 1994 die Heinz Sielmann Stiftung. Sie sichert unter anderem große Gebiete in Deutschland durch Ankauf für den Natur- und Artenschutz. Diese „Sielmanns Naturlandschaften“ sind ein bedeutender Beitrag zur Bewahrung des nationalen Naturerbes in Deutschland. Ein weiteres wesentliches Ziel der Heinz Sielmann Stiftung ist es, vor allem Kinder und Jugendliche durch persönliches Erleben an einen positiven Umgang mit der Natur heranzuführen und sie zu ihrem Schutz zu motivieren. Darüber hinaus pflegt die Stiftung das Heinz Sielmann Filmarchiv.
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Boris Preckwitz
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