Globale Herausforderungen erfordern eine starke Agrarforschung

Anlässlich des heutigen Festaktes zur Gründung des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) in Braunschweig hat die Parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen die Notwendigkeit einer starken Agrar-, Forst- und Fischereiforschung unterstrichen, um Herausforderungen wie dem Wachstum der Weltbevölkerung, dem Klimawandel und der demographischen Entwicklung begegnen zu können.

Die aktuelle Diskussion um weltweit steigende Nahrungsmittelpreise, Bioenergie, biologische Vielfalt und Nachhaltigkeit mache der breiten Öffentlichkeit deutlich, dass es um komplexe Fragestellungen gehe, die ohne exzellenten wissenschaftlichen Sachverstand nicht beantwortet werden könne, betonte Ursula Heinen in dem mit 250 Zuhören voll besetzten Saal des vTI-Forums in Braunschweig. Um den Bedarf an Nahrungsmitteln, Rohstoffen und Energie zu stillen, seien in erster Linie die Erträge auf den begrenzten Flächen zu steigern. Dabei müsse in jedem Fall eine nachhaltige Bewirtschaftung sichergestellt werden. Solche Zielvorgaben seien nur mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und angewandter Forschung zu erreichen, so die Staatssekretärin.

Den Aspekt Nachhaltigkeit aufgreifend, ging der Leiter des vTI-Instituts für Ostseefischerei, Dr. Cornelius Hammer, in seinem anschließenden Festvortrag auf die enge Verknüpfung von terrestrischen und marinen Aspekten der Ressourcennutzung im Zeichen des Klimawandels ein. Er vermittelte damit auch einen Eindruck von der fachlichen Breite, die in der neuen Einrichtung gebündelt wurde. Gründungspräsident Professor Dr. Carsten Thoroe betonte, dass das vTI mit seinen fachübergreifenden Disziplinen Ökonomie, Ökologie und Technologie gut aufgestellt sei, um wissenschaftlich exzellent zu arbeiten und die politischen Entscheidungsträger fundiert zu beraten.

Das Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, ist eines von vier im Zuge der Neuordnung der BMELV-Ressortforschung neu gegründeten Bundesforschungsinstitute. Es wurde gebildet aus der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, der Bundesforschungsanstalt für Fischerei und Teilen der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft. Benannt wurde das Institut nach dem Agrarwissenschaftler, Nationalökonom und Sozialreformer Johann Heinrich von Thünen (1783 – 1850).

Schwerpunkte der Forschungsarbeit sind die Entwicklung ländlicher Räume, Forst- und Holzwirtschaft, Fischerei, Agrarökonomie, Technologie und stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe, Klimawandel, Biodiversität und Ökologischer Landbau. Die 15 Fachinstitute des vTI verteilen sich derzeit auf die Standorte Braunschweig (Hauptsitz), Hamburg, Großhansdorf, Eberswalde, Rostock, Trenthorst, Cuxhaven, Ahrensburg und Waldsieversdorf.

Media Contact

Dr. Michael Welling idw

Weitere Informationen:

http://www.vti.bund.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Selen-Proteine …

Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…

Pendler-Bike der Zukunft

– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…

Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…