Spray macht winzige Sprengstoff-Spuren sichtbar
Forscher der University of California in San Diego (USCD) haben fluoreszierende Polymere entwickelt, die Spuren von Stickstoff-basierten Sprengstoffen sichtbar machen können. Die Substanzen werden dazu als Sprühfilm aufgebracht und mit UV-Licht beleuchtet. Sprengstoff-Spuren verändern oder unterdrücken die blaue Fluoreszenz. Die Firma RedXDefense vermarktet die Entwicklung bereits und in den USA hatte die Technologie schon einen Auftritt in der TV-Serie „CSI: Miami“.
„Es handelt sich um eine sehr intuitive Detektionsmethode, die keinen Wissenschaftler erfordert“, betont William Trogler, Chemieprofessor an der UCSD. Neben dem Polymerspray ist nur noch eine UV-Lichtquelle erforderlich. Ein dünner Film des Sprays wird auf die zu untersuchende Fläche aufgebracht und beleuchtet. Normalerweise würden die Polymere dann blau leuchten, doch der Kontakt mit Sprengstoffen ändert das und gibt auch gewissen Aufschluss über die Art der Substanz. Explosivstoffe auf Basis von Nitratestern, zu denen Nitroglyzerin zählt, ändern die Fluoreszenz ins Grüne. Für andere Klassen von Chemikalien, darunter Nitroaromate wie TNT, bleibt der Film hingegen dunkel. Selbst wenige Pikogramm (ein Pikogramm ist ein Billionstel eines Gramms) von Explosivstoffen könnten so nachgewiesen werden.
Die Polymere der UCSD-Forscher kommen bereits im Sprengstoff-Detektionssystem „XPAK“ des Sicherheitssystemanbieters RedXDefense zum Einsatz. XPAK wird nach Angaben des Unternehmens vom Militär und der US Homeland Security genutzt. In einer Ende April in den USA ausgestrahlten Folge der Serie CSI: Miami kam das System bereits zu einem Fernsehauftritt. Trogler und sein Mitarbeiter Jason Sanchez präsentieren ihre wissenschaftlichen Forschungsergebnisse in einer kommenden Ausgabe des „Journal of Materials Chemistry“. Nach Angaben der UCSD arbeiten die Wissenschaftler nun daran, ähnliche Systeme für Sprengstoffe auf Peroxid-Basis zu entwickeln.
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