Expertengipfel für zukünftige Forschung zur Diagnose und Behandlung von Vorhofflimmern

Mehrere Millionen Menschen in Europa leiden an Vorhofflimmern. Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung steigt die Zahl der Betroffenen weiter an. Experten schätzen, dass einer von vier heute 40jährigen irgendwann in seinem Leben Vorhofflimmern entwickeln wird. Die Folgen dieser Rhythmusstörung sind vielfältig, von Einschränkungen der Leistungsfähigkeit bis hin zum Schlaganfall.

Die bestehenden Therapien von Vorhofflimmern werden ständig weiterentwickelt, neue Behandlungsmethoden in atemberaubendem Tempo vorgeschlagen und klinisch getestet. Trotzdem sind noch viele Fragen offen.

Um neue Forschungsansätze und bisher ungelöste Probleme in der Diagnose und Behandlung von Vorhoffflimmern aufzuzeigen, veranstalten das deutsche Kompetenznetz Vorhofflimmern (AFNET) und die European Heart Rhythm Association (EHRA) eine gemeinsame Konsensuskonferenz. Teilnehmen werden an diesem Gipfeltreffen internationale Vorhofflimmerspezialisten, Experten der europäischen und amerikanischen Zulassungsbehörden EMEA (European Medicines Agency) und FDA (Food and Drug Administration) sowie Vertreter der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie. Sie tagen am 27. und 28. Oktober 2008 im European Heart House in Sophia Antipolis, Südfrankreich. Dies ist die zweite internationale Konsensuskonferenz zum Vorhofflimmern, die von AFNET und EHRA gemeinsam initiiert und organisiert wurde.

Auf dem Programm stehen unter anderem folgende Themen:
o Antikoagulation bei Patienten mit mittlerem Schlaganfallrisiko
o Neue Konzepte für die medikamentöse Rhythmuskontrolle
o Was tun, wenn die Pulmonalvenenisolation nicht erfolgreich ist?
o Bedeutung des EKG-Monitoring in der klinischen Praxis
o Bedeutung von Risikofaktoren für das Fortschreiten von Vorhofflimmern
o Wodurch wird die erste Episode von idiopatischem Vorhofflimmern verursacht?
o Neue Therapieziele für die Vorhofflimmerbehandlung
Aufbauend auf allen verfügbaren Informationen will das Expertengremium Perspektiven für neue Ansätze in Diagnostik und Therapie definieren. Das Ergebnis dieser Konsensuskonferenz wird Vorschläge für notwendige klinische Studien enthalten. Die Schlussfolgerungen werden in einem wissenschaftlichen Positionspapier zusammengefasst, das im EuroPace Journal veröffentlicht werden soll.

Das Kompetenznetz Vorhofflimmern (AFNET) ist ein interdisziplinäres deutschlandweites Forschungsnetzwerk mit dem Ziel, die Versorgung und Behandlung von Vorhofflimmerpatienten zu verbessern. Das Netzwerk besteht seit 2003 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Zentrale befindet sich am Universitätsklinikum Münster, Sprecher ist Prof. Dr. Dr. h. c. Günter Breithardt, Direktor der dortigen Medizinischen Klinik und Poliklinik C (Kardiologie / Angiologie).

Die European Heart Rhythm Association (EHRA) ist die europäische Fachgesellschaft für Rhythmologie. Sie ist Teil der European Society of Cardiology (ESC), der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie. Die EHRA ist aus den ESC-Arbeitsgruppen für Herzschrittmacher und Herzrhythmusstörungen hervorgegangen.

Das European Heart House in Sophia Antipolis nahe Nizza, Südfrankreich, ist die Zentrale der ESC.

Die erste AFNET/EHRA Konsensuskonferenz fand im Januar 2007 statt. Als Ergebnis dieser Konferenz wurden Empfehlungen für die Durchführung kontrollierter klinischer Vorhofflimmer-Studien veröffentlicht:

Kirchhof P. et al.: Outcome parameters for trials in atrial fibrillation: Recommendations from a consensus conference organized by the German Atrial Fibrillation Competence NETwork and the European Heart Rhythm Association. EuroPace 2007; 9:1006-1023

Kirchhof P. et al.: Outcome parameters for trials in atrial fibrillation: executive summary: Recommendations from a consensus conference organized by the German Atrial Fibrillation Competence NETwork (AFNET) and the European Heart Rhythm Association (EHRA). Eur Heart J 2007;28:2803-2817.

Kompetenznetz Vorhofflimmern (AFNET)
Netzwerkzentrale
Domagkstraße 11
48149 Münster

Media Contact

Dr. Angelika Leute idw

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