Ökofliesen aus recycelten Glühbirnen
Die auf Baukeramik spezialisierte Polis Manifatture Ceramiche hat eine zusammen mit dem Dipartimento di Ingegneria dei Materiali e dell' Ambiente der Universität von Modena und der Firma Relight Srl entwickelte ökologische Keramikfliese auf den Markt gebracht. Die Oberfläche des glasierten Feinsteinzeugs, das den kommerziellen Namen „Relux“ trägt, besteht fast zur Hälfte aus dem Glas ausgedienter Glühbirnen.
„Die Fliese ist eine gelungene Synthese aus angewandter Forschung und industrieller Fertigungstechnik“, erklärte die akademische Mitarbeiterin und Projektleiterin Luisa Barbieri. „Ermöglicht werden Einsparungen auf vier Ebenen: bei der Verwendung von Rohstoffen, bei den Transportkosten, beim Bedarf an elektrischem Strom und bei der Abfallentsorgung. Möglich ist dies, indem die Glasur zu 40 Prozent aus dem Glas aufbereiteter Glühbirnen hergestellt wird.“ Dabei gebe es keinerlei qualitative und ästhetische Unterschiede zu den herkömmlich gefertigten Keramikfliesen. Das innovative Produkt habe alle Voraussetzungen, international großes Interesse zu erregen und sich als höchst wettbewerbsfähiges Material durchzusetzen.
Die dazugehörige Technik geht zurück auf den Studenten Lorenzo Sassi, der vor zwei Jahren im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Wiederverwendung von Altglas geforscht hatte. Der Prototyp ist vor kurzem von der Firma Relight zur Serienreife gebracht worden. Diese hatte dafür das zertifizierte Ökogütesiegel „Ecolabel“ erhalten. Zuvor war die Relux-Fliese anlässlich des vom italienischen Umweltministerium ausgeschriebenen „Premio Impresa Ambiente“ als bestes Produkt ausgezeichnet worden.
Die italienische Keramikfliesenindustrie, die einen Jahresumsatz von 4,5 Mrd. Euro und Brot für mehr als 27.200 Beschäftigte bedeutet, ist zu 80 Prozent auf das Einzugsgebiet von Modena konzentriert.
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