BMWi-Leitprojekt MAP eröffnet Durchbruch zu rechtsverbindlich handelnden elektronischen Assistenten im E-Commerce
Sicheres und rechtsverbindliches Einkaufen mit Hilfe von elektronisch signierten Software-Agenten und könnte sich in absehbarer Zeit zu einer Massenanwendung für die elektronische Signatur entwickeln. Dieses und weitere Ergebnisse zur Anwendung von mobilen Software-Agenten im E-Commerce erbrachte eine Simulationsstudie im Rahmen des BMWi-Leitprojekts „MAP: Multimedia-Arbeitsplatz der Zukunft“. Die Studie wurde auf den am 12. und 13. Juni in Berlin veranstalteten Signatur-Tagen 2002 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie markiert einen Höhepunkt des seit Juli 2000 durchgeführten Forschungsprojekts MAP, das von einem Konsortium aus 9 Industriepartnern und 6 Forschungseinrichtungen unter Führung der Alcatel SEL AG durchgeführt und vom BMWi mit rd. 12 Mio. ? bei Gesamtkosten von rd. 24 Mio. ? gefördert wird. Das Forschungsprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, neuartige Konzepte und ein Basissystem für zukünftige mobile, multimediale Arbeitsplätze zu entwickeln, die durch ein elektronisches Assistenzsystem mit mobilen Agenten unterstützt werden. Die beschleunigte Entwicklung und breitenwirksame Anwendung der elektronischen Signatur nimmt dabei für die Sicherstellung der Authentizität und Integrität der Software-Agenten einen zentralen Platz ein.
Mobile Software-Agenten sind kleine Software-Einheiten, die selbständig von Server zu Server durch das Internet wandern und für ihren Nutzer Aufträge durchführen. Da sie ohne weitere Anleitung und Kontrolle arbeiten, können sie ihrem Nutzer viel zeitraubende Routinearbeit abnehmen. Sie benötigen keine ständige Netzverbindung und ersparen es dem Nutzer, die Datenbestände, in denen gesucht wird, auf seinen Rechner herunter zu laden. Dadurch reduzieren sie die benötigten Übertragungskapazitäten und verringern die Telekommunikationskosten.
Bei der im Rahmen von MAP durchgeführten Studie generierten elf Testnutzer in zwei Testtagen über 1000 mobile Software-Agenten und nutzten diese für den Einkauf elektronischer Bilder. Die Nutzer – überwiegend Juristen – konnten, vertreten durch ihre Software-Agenten, rechtsverbindliche Verträge abschließen sowie Bilder und Nutzungsrechte an diesen erwerben. Dabei wurde die Integrität und Authentizität der Agenten durch elektronische Signaturen und eindeutige Agentennamen sichergestellt. Die Nutzer mussten sich ihrem Arbeitsplatz gegenüber durch biometrische Verfahren ausweisen, entweder durch Sprach- oder durch Gesichtserkennung. Vom Nutzer signierte Agenten konnten zu Bild-Brokern oder Bild-Anbietern wandern und dort Bilder suchen, kaufen und an den Nutzer zurückbringen.
Die Simulationsstudie wurde von der Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet) der Universität Kassel, der Siemens AG (München) und dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD, Darmstadt) vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet. Ihre Förderung macht deutlich, dass die Bundesregierung bei der Einführung elektronischer Signaturen eine aktive Position einnimmt. Wichtige Grundpfeiler hierzu hat sie mit dem Kabinettsbeschluss vom 16. Januar 2002 zur Sicherheit im elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehr mit der Bundesverwaltung abgesteckt.
Kontakt:
Dipl.- Phys. Gerd Hembach
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
Projektträger Multimedia des BMWi
Linder Höhe
51147 Köln
Tel.: 02203/601-3404
Fax: 02203/601-3017
E-Mail:gerd.hembach@dlr.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.map21.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
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