Zu hohes Risiko verringert Überlebenschancen von Unternehmen
Unternehmen mit einem zu starken Drang zum Risiko stehen geringeren Überlebenschancen gegenüber als weniger risikofreudige Marktteilnehmer. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW aufzeigt, ist aber auch eine zu hohe Risikoscheu unangebracht.
„Zu viel Risikobereitschaft schadet den Erfolgsaussichten von Selbstständigen. Zu wenig Risiko macht die Selbstständigkeit im Vergleich zur abhängigen Beschäftigung unattraktiv“, erklärt DIW-Wissenschaftler Frank Fossen. Der größte langfristige Erfolg stellt sich mit dem richtigen Maß, also einer mittleren Risikobereitschaft ein.
„Das richtige Maß an zumutbarem Risiko zu erkennen, ist für Unternehmen natürlich schwierig“, meint Fossen im Gespräch mit pressetext. In die Untersuchung seien verschiedene Messungen wie die subjektive Einschätzung der eigenen Risikobereitschaft auf einer Skala von eins bis elf einbezogen worden. „Daraus eine bestimmte Verhaltensempfehlung abzugeben ist jedoch kaum möglich“, so der Experte. Anders würde es sich aber bei der Frage nach bestimmten Anlageformen verhalten, wo Risikoempfehlungen abgegeben werden können.
Die Wahrscheinlichkeit für Unternehmer mit zu geringer Risikobereitschaft, innerhalb eines Jahres aus der Selbstständigkeit auszuscheiden, liegt dem DIW zufolge bei 12,5 Prozent. Überdurchschnittlich risikofreudige Selbstständige weisen dabei den gleichen Wert auf. Dem entgegen liegt die Wahrscheinlichkeit unternehmerischen Scheiterns im Mittelfeld um 40 Prozent niedriger bei einem Wert von nur 7,5 Prozent. Bei Unternehmensgründungen nehmen Einstellungen zum Risiko ein noch größeres Gewicht ein.
In einem Zeitraum von sechs Jahren scheiterte die Unternehmensgründung in einer Gruppe von 2.500 Selbstständigen in mehr als 700 Fällen. „Wir brauchen keine Existenzgründung um jeden Preis, sondern Unternehmen, bei denen die Risikoabschätzung stimmt“, schließt Fossen.
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