Vision vom emissionsfreien Autofahren wird Realität

Ford setzt langfristig auf erneuerbare Kraftstoffe und Brennstoffzellen

Ford setzt langfristig auf „solare“ Kraftstoffe“, also auf erneuerbare (regenerative) Energien zum Fahrzeugantrieb. Als Antriebsaggregat wird die Brennstoffzelle eine besondere Rolle spielen, und zwar im Zusammenspiel mit umweltfreundlich erzeugtem Wasserstoff als der künftigen Energiequelle. „Unsere Vision vom emissions- und vor allem CO2-freien Autofahren wird damit Realität“, sagte der Leiter des Ford Forschungszentrums Aachen (FFA), Rudi Kunze, heute aus Anlass des 7. World Renewable Energy Congress, der vom 29. Juni bis 5. Juli in Köln stattfindet. Es sei aber noch ein weiter Weg, bis Brennstoffzellenantriebe vor allem im Herstellungspreis mit Verbrennungsmotoren konkurrieren könnten. Eine große Herausforderung sei es, für ein flächendeckendes Wasserstoff-Tankstellennetz zu sorgen, erklärte Kunze.

Ford testet Brennstoffzellenfahrzeuge in den USA bereits unter Praxisbedingungen und wird im Jahr 2004 eine limitierte Anzahl serienreifer Brennstoffzellen-Fahr-zeuge produzieren. Die Vermarktung dieser Null-Emissions-Fahrzeuge in Großserie plant Ford für die Zeit ab 2010. Bis dahin soll der Brennstoffzellenantrieb für die Autofahrer preislich erschwinglich sein.

Ford gehört zusammen mit anderen Automobilherstellern und Unternehmen der Energiewirtschaft der Clean Energy Partnership (CEP) an, die vor wenigen Wochen in Berlin gegründet worden war. Im Mittelpunkt des auf fünf Jahre angelegten Pilotprojekts steht der Nachweis der Alltagstauglichkeit und der Kundenakzeptanz des Energiespeichers Wasserstoff. Zentral ist dabei die Umweltverträglichkeit bei Herstellung sowie Nutzung. Der Wasserstoff soll deshalb möglichst aus regenerativen und damit aus emissionsfreien Energiequellen hergestellt werden (Solarenergie, Wasser- oder Windkraft).

Mittelfristig, also in der Übergangszeit auf dem Weg ins Wasserstoff-Zeitalter, setzt Ford im Rahmen seiner nachhaltigen Mobilitätsstrategie auf zweierlei: zum einen auf die Weiterentwicklung der Otto- und Dieselmotoren (wie zum Beispiel der direkteinspritzende Ottomotor), wobei eine weitere Verringerung des Kraftstoffverbrauchs – und damit der Emissionen – im Vordergrund steht. Zum anderen entwickelt und verkauft Ford schon jetzt „grüne“ Fahrzeuge. Dies sind Autos, die als Antriebsenergie besonders umweltfreundliche Kraftstoffe nutzen, wie beispielsweise Erdgas/Methan, oder auch Biogas und Ethanol, die beide aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden können. „Diese alternativen Antriebe und Kraftstoffe sind eine vielversprechende Option zur Verbesserung der Gesamtökobilanz und zur Sicherung der künftigen Mobilität“, so FFA-Leiter Kunze.

Stichwort Ethanol: Ford produziert im Werk Saarlouis den Ford Focus FFV (Flexible Fuel Vehicle) für den schwedischen Markt. Es handelt sich dabei um ein Fahrzeug, das mit dem Kraftstoff E 85 gefahren wird; dies ist ein Ethanol (85 Prozent)-Benzin (15 Prozent)-Gemisch. Der Ford Focus FFV ist der erste und bisher einzige Ethanol-taugliche Pkw aus europäischer Serienfertigung. Die CO2-Emissionen des Ford Focus FFV liegen um 80 Prozent niedriger als die eines Ford Focus mit vergleichbarem Ottomotor. Da Ethanol in Schweden zudem ausschließlich aus Holzabfällen, also aus nachwachsenden Rohstoffen, gewonnen wird, ist die CO2-Bilanz des Ford Focus FFV rechnerisch neutral. Bis Ende 2002 wird Ford rund 3.000 Ford Focus FFV nach Schweden liefern.

Umweltfreundliche Autos zu bauen ist ein zentraler, aber nicht der einzige Aspekt der nachhaltigen Mobilitätsstrategie von Ford. Von entscheidender Bedeutung ist das Fahrverhalten, also der Autofahrer selbst. Nur mit einem ökonomischen Fahrstil lassen sich alle Verbrauchsvorteile, die moderne Motoren- und Getriebetechnologien bieten, vollständig ausschöpfen. Gefragt sind nicht nur Antriebe und Kraftstoffe der Zukunft, sondern auch ein „Fahrstil der Zukunft“, mit dem der Autofahrer Kraftstoff spart – und damit die Umwelt entlastet -, darüber hinaus aber auch entspannter, sicherer und zugleich schneller ans Ziel kommt. Ford bietet diese Fahrökonomie-Trainingskurse unter dem Namen „Eco-Driving“ über seine Händler bundesweit an, und zwar unter dem eingängigen Motto: „Schneller schalten, weiter kommen“.

Media Contact

Isfried Hennen ots

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