Wie maßgeschneiderte Kartoffelpflanzen entstehen
Pflanzenbiochemie
Die Kartoffel ist weltweit eine wichtige Kulturpflanze für die Ernährung der Menschen. Je nach Klima, Bodenverhältnissen und vorkommenden Schädlingen ergeben sich immer wieder neue Anbauprobleme. Die Biochemikerinnen Prof. Helga Ninnemann und Dr. Lieselotte Schilde stellen mit biotechnolgischen Methoden Kartoffelpflanzen mit geeigneter genetischer Ausstattung her und testen sie in der In-vitro-Kultur, im Gewächshaus und Freiland.
In der Biotechnologie lassen sich Knollen mit bestimmten Eigenschaften herstellen
Zunächst wurden Kartoffelpflanzen aus ihrem Ursprungsgebiet Südamerika nach Europa importiert, um sie wegen ihrer schönen, trichterförmigen Blüten und des Duftes als Zierpflanzen in Gärten anzubauen. Inzwischen ist die Art aus der Familie der Nachtschattengewächse mit dem lateinischen Namen Solanum tuberosum zu einer wichtigen Kulturpflanze geworden. Heute werden Sorten gezüchtet, die große, wohlschmeckende Knollen produzieren. Doch der Kartoffel setzen krankheitserregende Viren und Bakterien sowie gefräßige Insekten zu. Am stärksten macht ihr weltweit ein Pilz zu schaffen, Phytophthora infestans, der die Kraut- und Knollenfäule verursacht. Er zerstört das Kraut, wodurch die Blätter vorzeitig absterben und die Knollen nicht mehr weiter wachsen. Bei direktem Befall durch Phytophthora verhärten sich die Knollen und werden braun. Der Pilz war die Ursache der schrecklichen Hungersnot in Irland im 19. Jahrhundert und richtet auch heute noch großen wirtschaftlichen Schaden an. Prof. Helga Ninnemann und Dr. Lieselotte Schilde vom Institut für Pflanzenbiochemie der Universität Tübingen bauen Resistenzen gegen den Pilz in Kartoffelpflanzen ein und testen ihre Neuentwicklungen als Pflanzenkulturen im Labor, unter geschützten Bedingungen im Gewächshaus und auf den Freilandflächen, die direkt am Institut liegen…
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/pd/pd.htmlAlle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften
Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.
Neueste Beiträge
Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…
Datensammler am Meeresgrund
Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…
Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert
Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…