3D-Bildgebung macht Krebstherapie effektiver
In der Strahlentherapie werden ionisierende, hochenergetische Strahlen und Teilchen zu Heilzwecken eingesetzt. Die auf den Tumor gerichtete Strahlung verändert dabei das Erbmaterial der Tumorzellen so, dass sie sich nicht mehr teilen können und absterben. Im Gegensatz zu Tumorzellen werden gesunde Zellen weit weniger geschädigt und regenerieren sich schneller, da ihr biochemisches Reparatursystem effizienter arbeitet.
Bei bisherigen Behandlungen wird der Tumor zwar bisweilen vor der Therapie mit separaten bildgebenden diagnostischen Methoden lokalisiert, der eigentliche Behandlungsplan kann so allerdings nur sehr zeitaufwendig angepasst werden Mit dem Linearbeschleuniger Artiste von Siemens können die Mediziner dank einer integrierten 3D-Bildgebung den Tumor nun unmittelbar vor jeder Einzelsitzung beobachten und so den Behandlungsstrahl genau positionieren.
Sollte sich der Auswuchs etwa während der Behandlung verschieben, kann die Patientenlagerung präzise angepasst werden. Gleichzeitig kann der Behandlungsplan unkompliziert vor jeder Sitzung an die veränderte Anatomie adaptiert werden. Verringern sich die Krebszellen im Verlauf der Therapie, können die Ärzte auch die Strahlgröße verändern. Hierfür haben die Siemens-Spezialisten eine so genannte Multilamellenblende integriert, mit der das behandelnde Personal die Strahlform mittels 160, jeweils fünf Millimeter dünnen Lamellen individuell und höchstpräzise an die Größe und Form des Tumors anpassen kann. So wurde beispielsweise am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg ein Patient mit Speiseröhrenkrebs behandelt, der eine sehr komplizierte Strahlentherapie benötigte.
Bei der Entwicklung von Artiste standen Siemens die Krebskliniken Maastro im niederländischen Maastricht, das DKFZ und das amerikanische Baton Rouge General Hospital zur Seite. Mit deren Hilfe wurden unter anderem die Benutzerfreundlichkeit als auch die Arbeitsabläufe des Systems optimiert. (IN 2008.09.3)
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