MHH mit neuer Hightech für den Herzrhythmus

Dank eines neuen, hochmodernen Herzkatheterlabors mit integrierter Röntgenanlage kann die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) nun Patienten mit Herzrhythmusstörungen und Herzkranzgefäßproblemen besser behandeln.

In der Klinik steht nun ein neues Herzkatheterlabor. „Es ist die modernste Generation dieser Anlage, die derzeit zur Untersuchung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen auf dem Markt ist und die auch für die Untersuchung von Herzkranzgefäßen geeignet ist“, sagt Professor Dr. Helmut Drexler, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie.

„Damit verfügt die MHH über eines der modernsten elektrophysiologischen Labore weltweit, das gleichzeitig die Untersuchungen durch Steuerung der Katheter mit Magnetfeld anstatt Röntgenstrahlen erlaubt.“

„Dank der neuen High-Tech-Apparatur werden wir künftig Patienten mit komplexeren Herzrhythmusstörungen besser behandeln können“, sagt Privatdozent Dr. Gunnar Klein, Oberarzt in der Klinik für Kardiologie und Angiologie und Spezialist für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Momentan werden in dieser MHH-Klinik rund 400 Patienten pro Jahr wegen Herzrhythmusstörungen im Herzkatheterlabor untersucht und behandelt. „Dank der neuen Anlage haben wir Kapazitäten für mehr Patienten, da die einzelnen Untersuchungen jetzt schneller durchgeführt werden können.“

Während die MHH-Kardiologen bei dem Vorgängermodell den Katheter noch per Hand durch die Leiste zum Herzen bewegen mussten, wird er nun von zwei 1,8 Tonnen schweren Magneten im separaten Schaltraum ferngesteuert. Dabei werden die Magnete mit Hilfe der vom Kardiologen gesteuerten Elektromotoren bewegt. „Die neue Methode hat zwei Vorteile. Der Katheter kann präziser an der Herzwand entlang geführt werden und der Patient wie auch das medizinische Personal ist viel weniger der Strahlenbelastung ausgesetzt“, sagt Dr. Klein. „Diese Strahlenbelastung entstand zuvor, wenn wir mit Hilfe von Röntgenaufnahmen den Katheter im Herzen von Hand gesteuert haben.“

Von Mitte Mai bis Anfang September 2008 bauten Fachleute die bereits vorhandenen Räume in der Klinik für Kardiologie und Angiologie um. Unter anderem entkernten sie einen 52 Quadratmeter großen Untersuchungsraum und kleideten ihn mit Stahlplatten aus. Diese magnetische Abschirmung wiegt 14 Tonnen. Die Installation der Anlage dauerte vier Wochen. 2,5 Millionen Euro kostete die komplette Umbaumaßnahme inklusive der neuen Apparate. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die Anschaffung mit einer Million Euro gefördert, die restliche Summe finanziert die Hochschule. Das neue Herzkathetherlabor ist eines von insgesamt dreien innerhalb der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie. Die anderen dienen der Untersuchung und Behandlung von Herzkranzgefäßen.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Helmut Drexler, drexler.helmut@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-3840.

Media Contact

Stefan Zorn idw

Weitere Informationen:

http://www.mh-hannover.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane

…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….

Neue Perspektiven für die Materialerkennung

SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…

Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck

Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…