Kristallographie verbindet: Von Biotechnologie bis Materialwissenschaft

Am 25. und 26. September 2008 steht an der TU Dresden die Zukunft der Kristallographie an deutschen Hochschulen zur Diskussion. Auf einem ausgedehnten Arbeitstreffen werden Wissenschaftler, die in der DGK aktiv und insbesondere auch in der Lehre intensiv engagiert sind, zusammenkommen. Gastgeber des Treffens ist die Nachwuchsgruppe Nanostrukturphysik aus der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden.

Der Schwerpunkt der Kristallographie als Wissenschaft von den Gesetzen der Atomanordnung in Materialien, d. h. von deren „Strickmuster“, der sogenannten Kristallstruktur, und den für die Nutzung wesentlichen Eigenschaften bildet das Rückgrat einer wichtigen Profilrichtung der deutschen und insbesondere auch sächsischen Forschungslandschaft: der Werkstoffforschung. Dabei hat die Kristallographie die verbindende Funktion einer Querschnittswissenschaft mit starken Bezügen zu Physik, Chemie, Biologie und der Mathematik. Sie erfüllt eine wichtige Scharnierfunktion für diese und viele andere Wissenschaften und weitere Gebiete bauen auf ihr auf. Rasante Entwicklungen in den vergangenen Jahren betrafen unter anderem den Bereich der Biokristallographie, aber auch die theoretische Modellierung von Strukturbildungsprozessen und die Vorhersage wichtiger Eigenschaften kristalliner Materialen mit bestimmter Atomanordnung.

„Die Wahl Dresdens als Tagungsort weist auch darauf hin, dass mit der Technischen Universität als Zentrum in verschiedenen Institutionen kristallographisch orientierte Arbeitsgruppen aktiv sind“, ist Prof. Dirk Meyer stolz. „Weitere Durchbrüche auf unserem Forschungsgebiet erwarte ich den nächsten Jahren durch neuartige technische Ausrüstungen, unter anderem durch den Freie-Elektronen-Laser für Röntgenstrahlung, der momentan am Deutschen Elektronen-Synchrotron in Hamburg errichtet wird.“ Für die Zukunft sagt der Dresdner Forscher deshalb einen höheren Bedarf an in der Kristallographie geschulten Wissenschaftlern und kristallographischer Forscherleistung voraus. Wie die damit verbundenen Aufgaben in Lehre und Forschung auf nationaler Ebene zu lösen sind, soll Schwerpunkt der Dresdner Diskussionen sein.

Die Wissenschaftler wollen ihre Ergebnisse in einem Leitfaden festhalten und darin beschreiben, wie die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche kristallographische Forschung und Lehre an deutschen Universitäten aussehen sollen.

Weitere Informationen:
Jun.-Prof. Dr. Dirk Meyer
Technische Universität Dresden
Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften
Fachrichtung Physik, Institut für Strukturphysik
Nachwuchsgruppe Nanostrukturphysik
01062 Dresden
Tel. 0351 463-37048, -42109
E-Mail: dirk.meyer@physik.tu-dresden.de

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Kim-Astrid Magister idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-dresden.de/

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