Neue Projekte der Sicherheitsforschung zu gentechnisch veränderten Pflanzen
Die Fördersumme umfasst etwa acht Millionen Euro. In insgesamt 23 Projekten sollen vor allem Methoden entwickelt werden, die eine Ausbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen verhindern. Ein weiterer Schwerpunkt sind einmal mehr die Umweltauswirkungen von gentechnisch verändertem Bt-Mais.
Die potenzielle Nutzung transgener Pflanzen mit neuen oder veränderten Inhaltsstoffen wirft auch neue Fragestellungen für die biologische Sicherheitsforschung auf. Insbesondere dann, wenn Pflanzen zur Herstellung funktioneller Lebensmittel oder für die Produktion industrieller oder pharmazeutischer Stoffe eingesetzt werden sollen, ist es wichtig, dass sie sich nicht unkontrolliert verbreiten. Vor diesem Hintergrund werden Systeme entwickelt und geprüft, die die Ausbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen begrenzen. Dabei geht es um biologische Ansätze wie die Erzeugung männlicher Sterilität oder alternative Methoden der Übertragung fremder Gene wie die Plastidentransformation. Plastiden sind eigenständige kleine Einheiten im Zellplasma von Pflanzen, die über eigene DNA verfügen und diese auch in Proteine umsetzen können. Anders als die DNA im Zellkern, wird die Plastiden-DNA nicht über Pollen weitergegeben. Werden Plastiden als Träger neuer Gene genutzt, kann die neue Erbinformation in der Pflanze biologisch eingeschlossen werden(Confinement).
Ein eigener Schwerpunkt beschäftigt sich mit der Begrenzung der Ausbreitung von Raps über Durchwuchsraps. Rapssamen können lange Zeit im Boden überdauern und in den Folgekulturen als Durchwuchsraps zu einer ungewollten Ausbreitung führen. Über die Züchtung „gering überdauernder“ Rapslinien soll die Durchwuchsproblematik entschärft werden.
Schwerpunkt: Ökologische Auswirkungen von Bt-Mais
Ein aus acht Projekten bestehender Forschungsverbund beschäftigt sich mit Umweltauswirkungen von neuartigem Bt-Mais, in den drei verschiedene Bt‑Gene (stacked genes) übertragen wurden, die den Mais unempfindlich machen gegenüber seinen beiden wichtigsten Fraßfeinden Maiszünsler und Maiswurzelbohrer . Die Larven des Maiszünslers fressen sich durch die Stängel der Maispflanze, die des Maiswurzelbohrers greifen die Wurzeln an. Während der Maiszünsler sich in Deutschland bereits seit Jahrzehnten kontinuierlich von Süden nach Norden ausbreitet, ist der Wurzelbohrer in Europa ein neuer Schädling, der erstmalig 2007 auch in Süddeutschland auftauchte.
Im Freiland wird überprüft, ob die verschiedenen in den Bt-Maispflanzen gebildeten Bt‑Toxine sich in ihrer Wirkung beeinflussen oder verstärken und es so zu negativen ökologischen Effekten kommt.
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