Kombinierte Stammzellentransplantation hilft Patienten mit "Schaufensterkrankheit"
Eine kombinierte Transplantation körpereigener Knochenmarkstammzellen in Muskel und Arterie ist eine sichere und wirksame Therapieoption für Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK), auch in einem frühen Krankheitsstadium, berichteten Experten heute auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Hamburg.
Patienten in einem relativ frühen Stadium einer arteriellen peripheren Verschlusskrankheit (pAVK) profitieren von einer kombinierten intramuskulären und intraarteriellen Transplantation körpereigener Knochenmarkstammzellen, berichteten heute Forscher vom Universitätsklinikum Düsseldorf bei der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Hamburg.
Bei Parametern wie der ohne Schmerzen bewältigbaren Gehstrecke, der Sauerstoffversorgung im betroffenen Bein oder der transportierten Blutmenge schnitten die Stammzellen-Patienten deutlich besser ab als die mit Medikamenten und Gehtraining behandelte Vergleichsgruppe.
Kombinierte Transplantation, früheres Stadium
Transplantiert wurden 18 Patienten mit einer „Schaufensterkrankheit“ im Stadium IIb. Ihnen wurden je 100 Milliliter Knochenmark entnommen, aus dem so genannte mononukleäre Stammzellen gewonnen wurden. Diese wurden sowohl in die Arterie als auch in die Muskulatur injiziert. Zwölf andere Patienten wurden konservativ, also mit Gehtraining plus Medikamenten, behandelt. Drei Monate nach dem Eingriff konnten die Transplantationspatienten eine fast viermal längere Gehstrecke schmerzfrei bewältigen als zuvor, die Verbesserungen hielten auch zwölf Monate nach der Transplantation an.
In den vergangenen Jahren hat sich die intramuskuläre oder intraarterielle Transplantation körpereigener Stammzellen als neue Therapieoption bei pAVK-Patienten in den fortgeschrittenen Stadien III und IV etabliert.
Die aktuelle Studie zeigt, dass auch Patienten in einem früheren Stadium von der innovativen Intervention profitieren: „Die kombinierte intraarterielle und intramuskuläre Transplantation von autologen Knochenmarkstammzellen ist eine klinisch einfach durchführbare, minimalinvasive und sichere Therapieoption für Patienten mit pAVK im Stadium IIb“, fassen die Düsseldorfer Forscher ihre Ergebnisse zusammen.
Quelle: P142 – Stammzelltransplantation bei Patienten mit pAVK (TAM-PAD Studie)
T. Bartsch1, T. Zeus1, M. Köstering1, A. Kley1, G. Erdmann1, M. Brehm1, B.-E. Strauer1
1Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
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