Mit zweitem Verfahren zur Propylenherstellung erfolgreich
Lurgi baut Propylur®-Demonstrationsanlage zusammen mit BP Köln GmbH
Ein weiteres neues Verfahren zur Erzeugung von Propylen wurde jetzt von Lurgi Oel · Gas · Chemie GmbH, Frankfurt am Main, einem Unternehmen des Lurgi-Konzerns, zur Marktreife gebracht. Es ist nach dem bereits im letzten Jahr ebenfalls eigenentwickelten Verfahren – dem MTP®-Prozess zur Herstel-lung von Propylen aus Methanol – ein Verfahren, das Propy-len aus olefinreichen Strömen aus Raffinerien beziehungs-weise Steamcrackern gewinnt. Propylen ist ein wichtiges Zwischenprodukt der Petrochemie, unter anderem zur Herstel-lung von Kunststoffen und zahlreichen organischen Chemika-lien.
Die Einsatzfähigkeit des Verfahrens im Industriemaßstab soll jetzt in einer Demonstrationsanlage nachgewiesen wer-den, die bei der BP Köln GmbH am Standort Worringen bei Köln errichtet wird. Es ist geplant, alle erforderlichen Versuchsergebnisse bereits bis Ende 2002 nach nur rund sechsmonatigem Betrieb dieser Anlage verfügbar zu haben. Parallel dazu wird das Verfahren bereits vermarktet. Ange-sichts des erwarteten Anstiegs der Nachfrage für Propylen sieht Lurgi gute Marktchancen für diesen Prozess.
Lurgi baut und betreibt die Propylur® (Propylen-Lurgi)-Demonstrationsanla-ge in Zusammenarbeit mit der BP Köln GmbH. BP Köln erhofft sich von dieser Kooperation eine we-sentliche Verbesserung der Flexibilität und Effizienz bei der Erzeugung niedriger Olefine. Das neue Verfahren ist eine attraktive Ergänzung zu den von BP Köln betriebenen bestehenden Steamcrackern. Als erwarteter Erfolg stellt das Verfahren für BP einen weiteren innovativen Meilenstein auf dem Weg zur technologischen Marktführerschaft dar.
Bei dem von Lurgi entwickelten Propylur®-Verfahren wird Propylen aus Ole-finen gewonnen. Diese fallen in einer Raf-finerie bei der Konversion in FCC (Fluid Catalytic Cra-cking)-Anlagen, in Steamcrackern oder den Raffinaten einer Butadienanlage an. Das Propylur®-Verfahren findet in einem Festbettreaktor statt, in dem das Einsatzmaterial mit hohem Olefingehalt unter Dampf zu Propylen umgesetzt wird. Die Umsetzung erfolgt an einem Katalysator der Süd-Chemie AG, München.
Das Verfahren arbeitet mit leicht erhöhtem Druck (1,3 bis 2,0 bar) und bei mittleren Temperaturen zwischen 420 und 490 °C. Die besonderen Katalysator-Eigenschaften ermögli-chen die Durchführung eines einfachen, diskontinuierlichen Regenerationsschrittes im Reaktor selbst. Das gewonnene Propylen hat einen hohen Reinheitsgrad und kann nach ent-sprechender Aufbereitung zu niedrigen Kosten leicht zu Po-lypropylen weiterverarbeitet werden.
Das neue Lurgi Propylur®-Verfahren zeichnet sich – wie auch bereits das MTP®-Verfahren – durch seine hohe Selektivität zugunsten von Propylen und einfache Prozessführung aus. Durch die ausgezeichnete Wirtschaftlichkeit ist das Verfah-ren damit eine interessante Alternative zur Erhöhung der Produktionsleistung für hochwertiges Propylen.
Lurgi ist eine führende, weltweit tätige Unternehmensgruppe für Verfahrenstechnik und Anlagenbau im Bereich mg enginee-ring der mg technologies ag. Die Lurgi-Gesellschaften pla-nen, liefern und bauen schlüsselfertige Anlagen für Anwen-dungen in der Gas- und Mineralöl-technik, der petrochemi-schen Industrie und für den Wachstumsmarkt Life Science.
Die in Worringen bei Köln ansässige petrochemische Firma BP Köln GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Deutschen BP AG, Hamburg. Die Gesellschaft wurde 1957 als Gemeinschaftsunternehmen von BP und Bayer gegründet. Mit einem Mitarbeiterstamm von 2.100 ist die BP Köln GmbH ein Hauptrohstofflieferant der chemischen Industrie. Der wichtigste Grundstoff ist Naphtha, ein Nebenprodukt der Ölraffinerien.
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