Neuer Computertomograph reduziert Strahlendosis
Der Somatom Definition Flash, der jetzt auf dem weltweit größten Radiologenkongress in Chicago vorgestellt wird, ist eine Weiterentwicklung der Dual Source-Technologie von Siemens, bei der zwei Röntgenröhren gleichzeitig um den Körper rotieren. Der neue CT wird Anfang 2009 verfügbar sein.
Der Somatom Definition Flash verkürzt Untersuchungen deutlich. Zum Beispiel benötigen Aufnahmen des Brustraums nur noch 0,6 Sekunden Scan-Zeit. Damit brauchen die Patienten nicht mehr wie bisher den Atem anzuhalten, während ihr Herz gestochen scharf abgebildet wird.
Für so einen Herz-Scan benötigt das Gerät weniger als ein Millisievert (mSv), während die durchschnittliche effektive Dosis üblicherweise zwischen acht und bis zu 40 mSv beträgt. Die Strahlenwerte des neuen Geräts liegen deutlich unterhalb denen einer Herzkatheteruntersuchung und eröffnen der Computertomographie den Weg in die kardiologische Routineuntersuchung.
Die Gantry, das ist das um die Öffnung angeordnete Röntgen-Detektor-System, rotiert in nur 0,28 Sekunden um die eigene Achse. Diese weltweit einmalige Rotationsgeschwindigkeit ermöglicht eine in der CT noch nie erreichte Scan-Geschwindigkeit von bis zu 43 Zentimeter pro Sekunde und eine zeitliche Auflösung von 75 Millisekunden. Der Patient wird doppelt so schnell wie mit jedem konventionellen Gerät durch die CT-Röhre bewegt.
Ein zwei Meter großer Mensch kann in weniger als fünf Sekunden gescannt werden. Bisher dauerten solche Ganzkörperuntersuchungen von Patientenvorbereitung bis zur Diagnose mehr als zehn Minuten. Die höhere Scan-Geschwindigkeit bringt Vorteile für die Notfallmedizin, weil Ärzte aus Zeitgründen bisher häufig auf CTs verzichteten. Außerdem brauchen Kinder vor der Untersuchung nun keine Beruhigungsmittel nehmen, da sie nicht mehr so lange still halten müssen.
Eine weitere technische Entwicklung, um die Strahlenbelastung möglichst gering zu halten, ist unter anderem die X-CARE-Applikation. Sie reduziert erstmals in der CT selektiv die Strahlenexposition dosis-sensitiver Körperbereiche, wie die weibliche Brust.
Dabei werden die Strahler während der Rotationsphase ausgeschaltet, in der die betreffenden Körperbereiche am meisten der Strahlung ausgesetzt würden. So reduziert sich die Strahlenexposition einzelner Körperregionen um bis zu 40 Prozent. (IN 2008.11.5)
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.siemens.de/innovationAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane
…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….
Neue Perspektiven für die Materialerkennung
SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…
Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck
Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…