Sommerliches Schaumberg-Rätsel im Rhein gelöst

Harmloses Hahnenfuß-Gewächs als „Übeltäter“ ausgemacht

Das Rätsel um die sommerlichen Schaumberge unterhalb des Rheinfalls von Schaffhausen ist gelöst. „Übeltäter“ ist der Flutende Hahnenfuß, eine harmlose, weiß blühende Hahnenfußart, die im Fluss wächst. Die Pflanze produziert natürliche Schaumbildner, so genannte Tenside, die für die Schaumberge verantwortlich sind. Christian Wegner und Matthias Hamburger von der Universität Jena konnten dies nun erstmals wissenschaftlich belegen. Über ihre Ergebnisse berichten sie in der Fachzeitschrift Environmental Science and Technology.

Seit 31 Jahren bildet sich jeden Sommer ein dichter Schaumteppich unterhalb des Rheinfalls. Befürchtungen, dass Industrie- und Haushaltsabwässer daran schuld sein könnten, erwiesen sich als unbegründet. Stattdessen rückte der Flutende Hahnenfuß in das Zentrum des Interesses. Die Pflanze hatte sich zu Beginn der 70er Jahre explosionsartig vermehrt – zeitgleich mit dem ersten Auftreten der Schaumberge.

Die Jenaer Forscher verglichen, wie sich Hahnenfußbewuchs, Tensidkonzentration und Schaumbildung über zwei Jahre hinweg änderten. „Dies ist das erste Mal, dass man einen Naturstoff wie dieses Tensid in einem so großen Ökosystem wie dem Rhein spezifisch nachgewiesen hat“, sagte Hamburger gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. Menschen oder Wasserorganismen gefährdet das natürliche Tensid des Flutenden Hahnenfußes nicht. Auch bei Konzentrationen, die um das 50-fache über den Mengen im Rhein lagen, fanden die Forscher keine toxische Wirkung.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.deutschland

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wegweisend für die Diagnostik

Forschende der Universität Jena entwickeln Biosensor auf Graphen-Basis. Zweidimensionale Materialien wie Graphen sind nicht nur ultradünn, sondern auch äußerst empfindlich. Forschende versuchen deshalb seit Jahren, hochsensible Biosensoren zu entwickeln, die…

Rotorblätter wiederverwenden

h_da-Team als „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ ausgezeichnet. Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwenden statt zu entsorgen: Das „Creative Lab rethink*rotor“ am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) zeigt, dass sich hieraus Schallschutzwände…

Weltweit erstes Zentrum für Solarbatterien

Strategische Partnerschaft zur Optoionik von TUM und Max-Planck-Gesellschaft. Energie von Sonnenlicht direkt elektrochemisch speichern Optoionik als Querschnittswissenschaft zwischen Optoelektronik und Festkörperionik Bayern als internationaler als Innovationsführer bei solarer Energiespeicherung Das…