Innovationsbericht 2008: Langfristig wirksame Impulse für Innovationsstandort Nordrhein-Westfalen erkennbar
Der Innovationsbericht 2008 zeigt das Potenzial von Hochschulen und Wirtschaft und dokumentiert zugleich die weiterhin bestehenden Herausforderungen für das Land. Der unabhängige Expertenbericht, den Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart heute in Düsseldorf vorstellte, wird seit 2005 jährlich von der Landesregierung in Auftrag gegeben.
Basis für die aktuell von dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sowie von Wirtschaftswissenschaftlern aus Köln und Stralsund vorgelegte Studie sind die Daten der Jahre 2000 bis 2005 und deren Fortschreibung für das Jahr 2006 im Indikatorenteil des Berichts.
„Es mehren sich die Anzeichen, dass die lange Talsohle in Nordrhein-Westfalen durchschritten ist“, sagte Pinkwart unter Verweis auf die Entwicklung des Anteils der Forschungs- und Entwicklungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt für das Jahr 2006. Der Innovationsbericht weist für Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu den Vorjahren einen Anstieg des FuE-Anteils von 1,8 Prozent auf 1,83 Prozent in 2006 aus. Das ist der höchste Stand der FuE-Quote am Bruttoinlandsprodukt seit 1991; absoluter Tiefpunkt war 1997 mit einem Anteil von nur 1,65 Prozent. Achillesferse Nordrhein-Westfalens, so die Experten, war dabei wie in den Jahren davor auch 2006 das zu geringe finanzielle Engagement der Unternehmen für Forschung und Entwicklung.
Schwerpunkt des diesjährigen Berichts ist der Beitrag der Hochschulen zum Innovationsprozess. Die Analyse für die Jahre 2000 bis 2005 anhand der drei Indikatoren Patente, Transfer über Köpfe und Drittmittel zeigt eher Mittelmaß: Bei dem Indikator Patentanmeldungen lagen die nordrhein-westfälischen Hochschulen im Berichtszeitraum mit deutlichem Abstand hinter den Hochschulen in Bayern und Baden-Württemberg. Besser schnitten die nordrhein-westfälischen Hochschulen im Bundesvergleich bei den beiden Indikatoren Ausbildungsleistung, dem so genannten Transfer über Köpfe, und bei den Drittmitteln ab.
Der Trend bei den Drittmitteln setzt sich nach den gestern von der Innovationsallianz der NRW-Hochschulen veröffentlichten Zahlen für 2007/2008 fort. Danach stieg der Anteil der Drittmitteleinnahmen der Hochschulen allein im Bereich der industriellen Drittmittel in dem Zeitraum 2006 bis 2008 um 28 Prozent.
Der Innovationsbericht enthält in diesem Jahr erstmals einen Ausblick und stellt dort fest, mit dem Hochschulfreiheitsgesetz und seiner Umsetzung durch die Hochschulen und mit der Gründung der Innovationsallianz seien „in jüngster Zeit wesentliche Veränderungen an den hochschulpolitischen Rahmenbedingungen vorgenommen worden.“
Es sei davon auszugehen, „dass sie langfristig wirksame Impulse für Nordrhein-Westfalen als Innovationsstandort setzen werden.“ Pinkwart: „Darauf dürfen wir uns jetzt nicht ausruhen. Gerade in einer wirtschaftlichen Krise, die auch objektiv gesehen von sehr vielen Unwägbarkeiten gekennzeichnet ist, braucht es einen klaren Kurs der Politik. Investitionen in Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie sind die beste Konjunktur- und Wachstumspolitik.“
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