Neue Werkstoffe – Treiber für Innovationen

Was haben manche Bauteile im Interieur eines Automobils mit medizinischen Implantaten gemeinsam? Sie bestehen aus hochfesten Kunststoffen mit extrem glatter Oberfläche, besitzen maßgeschneiderte Funktionalität und sind äußerst präzise gefertigt.

Die Entwicklung Neuer Materialien mit optimierten Eigenschaften und effizienten Verarbeitungsprozessen sind essenziell für Produktinnovationen. Chancen für maßgeschneiderte Entwicklungen eröffnen sich dabei in unterschiedlichsten Ausprägungen: z.B. thermoplastische Elastomere mit hochwertiger Haptik für den Fahrzeuginnenraum oder polymere Matrixmaterialien als Basisstruktur für künstlich hergestelltes Gewebe in der regenerativen Medizin.

Die umfassende Zusammenarbeit von Materialexperten mit Anwendern innovativer Branchen wie der Automobilindustrie oder dem Medizintechnik-Sektor setzt dabei besondere Impulse für kontinuierliche Weiterentwicklungen.

Diesen branchen- und technologieübergreifenden Ansatz realisiert das jährliche Symposium Material Innovativ, das in 2009 bereits zum achten Mal ausgerichtet wird und erstmals in Ansbach stattfindet. Im Mittelpunkt stehen aktuelle Trends und Entwicklungen für den Einsatz Neuer Werkstoffe, insbesondere technischer und faserverstärkter Kunststoffe, in den Branchen Automobilbau und Medizintechnik.

„Die Region westliches Mittelfranken konzentriert eine Reihe hochinnovativer Unternehmen und Hochschuleinrichtungen im Feld der Polymere. So ist es nur folgerichtig, dass das Symposium Material Innovativ dieses Jahr in Ansbach stattfindet“, so Prof. Nassauer, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH.

„Hierfür erfahren wir auch die regionale Unterstützung durch eine aktive Mitwirkung von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft durch Ansbachs Oberbürgermeisterin Carda Seidel, Prof. Gerhard Mammen, Präsident der Fachhochschule Ansbach und Dr. Claudius M. Kozlik, Vorstand der Firma Oechsler, einem führenden Unternehmen für innovative Materialien in Automobil und Medizintechnik.“

Im Mittelpunkt des Plenums stehen die Bandbreite neuer Entwicklungen im automobilen Leichtbau, vorgestellt von der Daimler AG, Anforderungen an Hochleistungsmaterialien in der Medizintechnik aus der Erfahrung von Siemens Health Care, modifizierte Kunststoffe und neuartige Fertigungstechniken für Automobil- und Medizintechnik der Oechsler AG sowie neueste Ansätze der spezifischen Funktionalisierung von Oberflächen aus dem Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart.

Experten und Anwender aus den relevanten Technologien und Anwenderbranchen für Innovationen von morgen zielgerichtet zusammenzuführen, beschreibt die Bayern Innovativ GmbH anhand der hierfür entwickelten Infrastrukturen – von bayernweiten Clustern bis hin zu internationalen Netzwerken in Bereichen wie Automobil, Medizintechnik und Neue Materialien.

Material- und Verfahrenskombinationen im Automobilbau, d.h. die immer engere Verzahnung von Werkstoffeigenschaften und Bauteilherstellung für mehr Performance und Kosteneffizienz sind ein Schwerpunkt für die detaillierteren Fachvorträge. Zukunftsweisend sind z. B. thermoplastische Polyurethane (TPU) mit hoher Lichtstabilität für Interieuranwendungen.

Innovative Modifizierungen von thermoplastischen wie faserverstärkten Kunststoffen oder neuartige Kombinationen von Leichtmetallen mit Polymeren bieten Potenziale für weitere Gewichtseinsparungen von bis zu 50 Prozent, aber auch neue Designfreiheiten. Gleichzeitig reduzieren neue Fertigungstechnologien die Kosten bei der Bauteilherstellung um ein Wesentliches und machen den großserientauglichen Einsatz dieser Neuen Materialien im Automobil erst möglich.

Ein weiterer Schwerpunkt sind Werkstoffkonzepte für die Medizintechnik, d.h. maßgeschneiderte Werkstoffe und Funktionalitäten für den Einsatz im und am Körper. Der Bogen spannt sich von modularen Exoprothesen aus Carbonfaserwerkstoffen, polymeren Knorpelersatzmaterialien über Rapid Prototyping-Verfahren für bioresorbierbare Implantate in exakter 3D-Struktur bis hin zu Kleinstmengen an verarbeiteten biokompatiblen Kunststoffen für Anwendungen in Mikroblutpumpen.

Der Kongress wird mitgestaltet von Referenten aus namhaften Unternehmen wie Abiomed Europe, Benteler SGL, BioCer, Daimler, Elastogran, Jacob Composite, KraussMaffei, Magna, medi, Oechsler, polyMaterials, RAUMEDIC, SABIC, Siemens Health Care und wissenschaftlichen Instituten wie der Neue Materialien Bayreuth GmbH, dem Forschungszentrum Magnet-Resonanz-Bayern e.V. sowie dem Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik.

Experten aus Anwenderbranchen wie dem Automobilbau, der Medizintechnik, aber auch der Werkstoff- und Bauteilfertigung nutzen dieses Symposium, um sich über neueste Entwicklungen aus dem Werkstoffsektor zu informieren. Diese Plattform bietet somit hervorragende Gelegenheiten für das Knüpfen neuer Kontakte zu Technologiepartnern und zu potenziellen Kunden.

Mit dabei sind Unternehmen wie BMW, Brose, CeramTec, FRENZELIT, Keiper, LPKF, Magna Donnelly, MANN+HUMMEL, SGL Carbon sowie zahlreiche Universitäten und Forschungseinrichtungen. In der begleitenden Fachausstellung präsentieren sich rund 30 Aussteller mit Bezug zu den Vortragsthemen.

Material Innovativ 2009 wird von der Bayern Innovativ GmbH, verantwortlich für das Management der Cluster Automotive, Neue Werkstoffe und Medizintechnik, gemeinsam mit dem Forum MedTech Pharma e.V. sowie mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie konzipiert und organisiert.

Das vollständige Programm sowie die Unterlagen zur Anmeldung (Fax und online) finden Sie im Internet.

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