Experten diskutieren die Bedeutung von Dienstleistungen im Bereich Erneuerbare Energien im In- und Ausland
Erneuerbare Energien sind ein nationaler und internationaler Wachstumsmarkt. Am wirtschaftlichen Erfolg der Branche haben auch Dienstleistungen einen hohen Anteil. Im Rahmen des Forschungsvorhabens EXPEED wurden die Potenziale dieser Dienstleistungen für den Export untersucht. Ende Januar diskutierten Experten auf einem Workshop konkrete Internationalisierungsstrategien der Dienstleistungsunternehmen.
„Dienstleistungsunternehmen sind häufig die ersten im Ausland und ziehen in der Folge Technologieexporte aus Deutschland nach sich“, so Dr. Bernd Hirschl zur Bedeutung von Dienstleistungen am wirtschaftlichen Erfolg der Erneuerbaren-Energien-Branche. Dr. Hirschl ist EXPEED-Projektleiter und Energieexperte am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Professor Dr. Martin Benkenstein, Direktor des Instituts für Marketing und Dienstleistungsforschung der Universität Rostock, stellte erfolgreiche Internationalisierungsstrategien von Dienstleistungsunternehmen vor: „Die Unternehmen müssen ihre Ziele noch klarer stecken und zunehmend strategische Vorgehensweisen entwickeln“. Da es sehr viele kleine Dienstleistungsunternehmen im Bereich Erneuerbare Energien gibt, stehen diese aufgrund nur begrenzt vorhandener Ressourcen vor großen Herausforderungen beim Export. Eine erfolgreiche Strategie zur Kompensation dieser Schwäche sei der Zusammenschluss in Netzwerken oder in Firmenpools, so die Teilnehmer des Workshops. Sie wiesen zudem auf die Notwendigkeit von Programmen wie die Vorfinanzierung von Machbarkeitsstudien hin.
„Dienstleister müssen im Export insgesamt aktiver unterstützt werden“, forderte abschließend Dr. Julika Weiß, Wissenschaftlerin am IÖW und EXPEED-Expertin. Die Maßnahmen der Außenwirtschaftsförderung seien oft zu sehr auf größere mittelständische Unternehmen zugeschnitten. „Es besteht ein Bedarf nach gezielten und individuell zugeschnittenen Beratungs- und Begleitangeboten in Strategie- und Finanzierungsfragen“.
Der EXPEED-Abschlussworkshop fand am 27. Januar 2009 in der Katholischen Akademie in Berlin statt. Die 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.
Das IÖW hat zusammen mit der Universität Rostock – dem Institut für Marketing und Dienstleistungsforschung – der Deutschen Energie-Agentur (dena) sowie RE-NEXT – Regenerative Energien Netzwerk für Export und Technologie – im Rahmen des Forschungsvorhabens EXPEED die Exportpotenziale der Dienstleistungen untersucht. Die vorwiegend klein- und mittelständisch geprägten Dienstleistungsbetriebe übernehmen seit Jahren erfolgreich die Planung und Beratung, Projektierung, Finanzierung und Betriebsführung von Anlagen sowie die Schulung von Personal.
Das Gesamtprojekt EXPEED wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Schwerpunktes „Exportfähigkeit und Internationalisierung von Dienstleistungen“ gefördert.
Einzelne Beiträge des Workshops sowie weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter http://www.expeed.de.
Kontakt
Dr. Julika Weiß
IÖW-Geschäftsstelle Berlin
Potsdamer Straße 105
10785 Berlin
fon: 030 – 884 59 4-0
julika.weiss@ioew.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops
Neueste Beiträge
Wegweisend für die Diagnostik
Forschende der Universität Jena entwickeln Biosensor auf Graphen-Basis. Zweidimensionale Materialien wie Graphen sind nicht nur ultradünn, sondern auch äußerst empfindlich. Forschende versuchen deshalb seit Jahren, hochsensible Biosensoren zu entwickeln, die…
Rotorblätter wiederverwenden
h_da-Team als „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ ausgezeichnet. Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwenden statt zu entsorgen: Das „Creative Lab rethink*rotor“ am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) zeigt, dass sich hieraus Schallschutzwände…
Weltweit erstes Zentrum für Solarbatterien
Strategische Partnerschaft zur Optoionik von TUM und Max-Planck-Gesellschaft. Energie von Sonnenlicht direkt elektrochemisch speichern Optoionik als Querschnittswissenschaft zwischen Optoelektronik und Festkörperionik Bayern als internationaler als Innovationsführer bei solarer Energiespeicherung Das…