Klingelnder Virus: Handy-"Infektion" bietet Unternehmen großes Potential
Wie Unternehmen mit gezielt gestalteten Mobiltelefon-Botschaften Marken, Produkte oder Kampagnen kostengünstig bekannt machen können, zeigt jetzt eine Studie der Fachhochschule St. Pölten.
Denn dieser zufolge können sich Handy-Botschaften wie ein „Virus“ verbreiten, wenn diese nur die richtige Form haben – nämlich unterhaltsam sind und Anreize in Form einer Gegenleistung bieten. Damit zeigt die Studie Unternehmen das Potential dieser bislang vernachlässigten Kommunikationsform und bietet eine Anleitung zur „idealen mobilen Botschaft“.
Ein Virus ist für uns meist negativ besetzt – assoziieren wir damit doch vor allem krankmachende Partikel oder Computer gefährdende Programme. Im Marketing ist das anders – hier ist der Virus im Idealfall ein gern gesehener Gast. Denn mit diesem verbindet man, dass Nachrichten z.B. über Marken, Produkte oder Kampagnen von Menschen an andere Menschen weitergegeben werden, sich also wie ein „Virus“ verbreiten. Damit handelt es sich also um kostengünstige „Mund-zu-Mund-Werbung“ oder mit den Worten der Fachleute gesagt „Virales Marketing“.
Während „Virales Marketing“ im Internet erfolgreich umgesetzt wird – wie z.B. vom Gratis E-Mail-Service „hotmail“, das jeder versendeten E-Mail eine Werbebotschaft anfügte – ist dieses im Mobilfunkbereich weitgehend unbekanntes Terrain und kaum erforscht. Dies ändert nun eine Studie des Instituts für Medienwirtschaft der FH St. Pölten unter der Leitung von Mag.
Helmut Kammerzelt und FH-Prof. Dr. Kati Förster und weist dabei spannende Ergebnisse auf: Denn Mobiltelefon-Botschaften bieten Unternehmen ein großes Potential – wenn diese nur richtig und gezielt eingesetzt werden.
INFIZIERUNG – JA BITTE!
Das Potential zeigt sich in der hohen Anzahl der Menschen, die dafür offen sind, Botschaften von Unternehmen über ihr Mobiltelefon zu erhalten und vor allem auch weiterzuleiten, wie Mag. Kammerzelt ausführt: „Über 53 Prozent der Befragten sind bereit SMS oder MMS auf ihrem Handy zu erhalten, würden dazu also ihre Erlaubnis geben. Mit 65 Prozent würde die klare Mehrheit dieser Personen die Nachricht auch weiterleiten und zwar an drei bis fünf Freunde oder Bekannte. Sendet man also eine Werbebotschaft in Form einer SMS an 500 Personen, die dazu ihr Einverständnis gegeben haben, erzielt man im Idealfall bereits nach der fünften Weiterleitungsstufe zwischen 35.000 und 350.000 Personen – angesichts des minimalen Aufwandes ein riesiger Effekt.“
„Diesen gewaltigen Effekt wird man jedoch nur dann erzielen, wenn die mobilen Botschaften den Empfängern auch einen Mehrwert bieten“, ergänzt FH-Prof. Förster, „so hat unsere Studie gezeigt, dass Nachrichten in erster Linie einen Unterhaltungswert bieten müssen, um erfolgreich zu sein, also zum Weiterleiten an das eigene Kontaktnetzwerk animieren. Musik, Klingeltöne und Handyspiele zählen dabei zu den meistgewünschten Spitzenreitern.“
Insbesondere letztere eignen sich dabei sehr gut um Werbebotschaften von Unternehmen zu transportieren. Ebenso muss die „ideale“ Botschaft auch Anreize in Form einer Gegenleistung wie Freiminuten oder Gratis-SMS enthalten.
MIX AN KOMMUNIKATION
Die Ergebnisse der Studie der FH St. Pölten bieten einen Beleg für die Möglichkeiten, die sich Unternehmen durch Virales Marketing via Mobiltelefon eröffnen. Möglich wurde dies auf Grundlage einer Online-Befragung von 550 Personen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren und der Kooperation mit der Online Unit Fastbridge Austria und dem Mobilen Internet-Serviceanbieter SMS.at. Mag. Kammerzelt dazu: „Unternehmen sollten ernsthaft überlegen, Virales Mobilmarketing im Rahmen der Kommunikationsstrategie anzudenken.
Virales Mobilmarketing braucht dabei ja keineswegs als alleiniges Instrument zur Kommunikation von Unternehmensbotschaften herangezogen werden, sondern soll vielmehr den bestehenden Mix an Kommunikationsmaßnahmen ergänzen und mit diesen abgestimmt werden. Will man das Potential nämlich nutzen, ist es sinnvoll das Momentum zu nutzen und so schnell wie möglich auf den Zug des viralen Mobilmarketings aufzuspringen. Denn gerade jetzt ist diese Kommunikationsmaßnahme noch neu, innovativ und unverbraucht und erzielt damit eine besonders hohe Aufmerksamkeit.“
(Grundgesamtheit der Studie „Viralmarketing mit Mobiltelefonen: Eine empirische Studie der Erfolgsfaktoren und Rahmenbedingungen“: 14 – 29jährige, Internet-Nutzer)
Über die Fachhochschule St. Pölten:
Die Fachhochschule St. Pölten bietet eine qualitätsvolle Hochschulausbildung in den Bereichen Mensch, Wirtschaft und Technologie und betreut in mittlerweile 11 FH-Studiengängen mehr als 1700 Studierende. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt innerhalb der Studiengänge sowie in eigens etablierten Instituten, in denen laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickelt und umgesetzt werden.
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